Nach dem 1:1-Unentschieden zwischen dem 1. FC Köln und Hannover 96 stand der nicht gegebene Siegtreffer von Claudio Pizarro im Mittelpunkt. Für Köln-Trainer Stefan Ruthenbeck eine diskutable Entscheidung.

Herr Ruthenbeck, Sie haben nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen noch lange mit Schiedsrichter Markus Schmidt diskutiert. Wie sauer sind Sie auf den Referee, weil er den vermeintlichen Siegtreffer von Claudio Pizarro kurz vor dem Abpfiff wieder zurückgenommen hat?

Ich bin überhaupt nicht sauer auf ihn. Der Schiedsrichter kann ja nichts dafür, der Anstoß kam ja aus der Videozentrale in Deutz.

Sie, ihre Kollegen auf der Bank und vor allem die Fans hatten bereits den Last-Minute-Sieg gefeiert, wie groß war dann der Schock nach dieser Entscheidung.

Das ist natürlich brutal. Fakt ist aber, es war Abseits und das müssen wir sportlich so akzeptieren. Darüber werde ich mich auch nicht ärgern.

Worüber denn?

Dass offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird, dafür fehlt mir ein bisschen das Verständnis. Hätten die Videoschiedsrichter mit der gleichen Konsequenz bei anderen Spielen so entschieden, dann hätte der eine oder andere Mitkonkurrent ein paar Punkte weniger. Mich würde interessieren, warum bei den anderen diese Abseitstore gezählt haben.

Mit 14 Punkten aus 23 Spielen hat noch keine Mannschaft den Klassenerhalt geschafft. Glauben Sie dennoch an das Wunder von Köln?

Wenn wir noch einmal eine Serie starten sollten, können wir auch wieder rankommen. Ich kann natürlich auf die Tabelle lesen. Aber ich lasse mich nicht zur Aufgabe provozieren. Ich werde nicht aufgeben und die Jungs werden dies auch nicht tun. So wie wir gespielt haben, spielt keine Mannschaft, die aufgibt.

Kommenden Sonntag steht das Auswärtsspiel bei Vizemeister RB Leipzig auf dem Programm. Sehen Sie für Ihre Mannschaft dort eine realistische Chance?

Wir waren gegen Hannover nicht das bessere, aber auch nicht das schlechtere Team. Natürlich wird es in Leipzig schwer, aber warum sollten wir aus diesem Spiel nichts mitnehmen?