18.02.2018 07:11 Uhr

Austria findet nicht aus der Krise

Trainer Thorsten Fink
Trainer Thorsten Fink

Viele Gründe haben die Austria-Verantwortlichen für die bescheidene Ausbeute im Herbst genannt: Doppelbelastung durch den Europacup und die daraus resultierenden Verletzungen waren als Argumente dabei am häufigsten zu hören. Die Hoffnung für die Rückrunde war klar: Eine genesene Mannschaft sollte sich voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren können. Der Plan ging bisher nicht auf.

Nach drei gespielten Runden ist die Bilanz ernüchternd. Nach dem Remis zum Auftakt gegen Rapid (1:1) setzte es gegen den LASK (1:3) und in Mattersburg (1:2) zwei Niederlagen in Folge. Die Wiener rutschten auf den siebenten Tabellenplatz ab. Mit 22 Punkten Rückstand auf Leader Salzburg (mit einem Spiel mehr) ist die Austria weiter von der Spitze entfernt, als vom Tabellenkeller (20 Punkte Vorsprung auf St. Pölten, ebenfalls bei einem Spiel mehr).

Viel hat sich in Violett nicht verändert: In der Offensive ist man berechenbar, in der Defensive regiert häufig der Fehlerteufel. Auffällig ist, dass die "Veilchen" in den drei Spielen im Frühjahr jedes Mal mit einer unterschiedlichen Abwehrkette aufgelaufen sind. Von einer stabilisierten Defensive kann weiter keine Rede sein.

Abhilfe soll der neue Abwehrchef Michael Madl schaffen, der laut Trainer Thorsten Fink kommende Woche sein Pflichtspieldebüt nach seiner Rückkehr geben könnte. Das Verletzungspech ist auch im Frühjahr ein treuer Begleiter. Gegen Mattersburg musste Stefan Stangl ausgewechselt werden. Die Rückkehrer wie Lucas Venuto oder Florian Klein brauchen laut Fink noch Zeit, um auch im Match über die volle Distanz Leistung zu bringen. Bei Kapitän Alexander Grünwald verzögert sich das Comeback länger als ursprünglich erhofft.

Fink: "So ein Jahr auch mal hinnehmen"

Gegen die Burgenländer sah Fink von seinem Team "gefälligen Fußball bis zum Sechzehner". Der Negativlauf erzeuge "vielleicht zu viel Druck bei den Spielern", vermutete der Deutsche. Im "Sky"-Interview stellte Fink sich und seinem Team ein bescheidenes Zeugnis aus: "Die anderen Mannschaften fighten, und das reicht im Moment gegen uns." Der 50-Jährige wollte die Flinte zwar noch nicht ins Korn werfen, was die Qualifikation für die Europa League betrifft. Sollte es jedoch so weit kommen müsse man "so ein Jahr auch mal hinnehmen".

Dominik Prokop sah vor allem den ungünstigen Spielverlauf - die Tore für Mattersburg fielen in der dritten bzw. 88. Minute - als ausschlaggebend für die Niederlage an. "Wir haben den Start verschlafen und das Spiel durch Eigenfehler verloren. Vor allem durch das späte Tor ist es blöd für uns gelaufen." Die Austria befinde sich in einer schwierigen Phase.

Mattersburg effizient

Gänzlich anders ist die Stimmung freilich im Burgenland. Mattersburg feierte den vierten Sieg in Serie, seit sechs Spielen ist man ungeschlagen. Gegen die Austria überzeugten die Hausherren mit einer gelungenen Mischung aus aggressiver Defensive und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. "Smail Prevljak macht aus jeder Chance ein Tor", lobte Keeper Markus Kuster den grün-weißen Matchwinner. "Wir haben aus drei, vier Topchancen zwei Tore gemacht, das geht in Ordnung", zeigte sich Kapitän Nedeljko Malic zufrieden.

Besonders hervorheben wollte Trainer Gerald Baumgartner auch seine Abwehr: "Die Austria ist sehr spielstark. Trotzdem haben wir nur ganz wenige Chancen zugelassen."

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apa

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