15.02.2018 14:41 Uhr

Zittern, hoffen: So läuft der Bundesliga-Abstiegskampf

Der VfL Wolfsburg verzweifelt im Abstiegskampf
Der VfL Wolfsburg verzweifelt im Abstiegskampf

Der Abstiegskampf in der Bundesliga spitzt sich zu. Sieben Teams müssen zittern. Besonders schlecht ist die Stimmung beim VfL Wolfsburg, aber auch der Hamburger SV steht wieder einmal am Abgrund.

Beim VfL Wolfsburg ist es "drei vor Zwölf" - doch auf einen lautstarken Weckruf der eigenen Anhänger müssen die Wölfe-Stars verzichten. Statt im Heimspiel gegen den Bayern München von den Rängen aus Druck zu machen, planen Teile der Fans einen Stimmungsboykott.

19 Minuten und 45 Sekunden will die Kurve schweigen, um dem hoch bezahlten VfL-Personal im Abstiegskampf Beine zu machen. Nach dem Abrutschen in der Tabelle und der erneut drohenden Relegation ist die Stimmung bei den Niedersachsen angespannt. Trainer Martin Schmidt gerät immer stärker unter Druck.

Sportchef Olaf Rebbe sah sich am Donnerstag dazu genötigt, dem Coach vor der Partie am Samstag öffentlich das Vertrauen auszusprechen. "Ich stehe zu 100 Prozent hinter der Mannschaft und hinter dem Trainer", sagte der ebenfalls in der Kritik stehende Rebbe.

Coach Schmidt, unter dem der VfL nur 3 von 18 Partien gewann, appellierte daran, sich "von den Ängsten zu lösen, die wir von außen mitbekommen. Es gibt immer Phasen, in denen es nicht gut läuft und da müssen wir jetzt rauskommen. Dieser Herausforderung müssen wir uns jetzt stellen." Ein Punktgewinn wie beim 2:2 im Hinspiel würde Schmidt erst einmal Luft verschaffen.

HSV hofft auf die Wende

Sogar noch ein bisschen größer sind die Abstiegssorgen momentan beim HSV. Auch Trainer Bernd Hollerbach konnte den Turnaround bislang nicht einleiten, nach neun Spielen ohne Sieg schwindet allmählich die Hoffnung auf die erneute Rettung. "Ich bin hundertprozentig überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Aber es ist klar, dass wir Punkte brauchen", sagte Hollerbach.

Hauptmanko ist das lahmende Offensivspiel. 17 Treffer in 22 Spielen bedeuten den schlechtesten Wert aller 18 Bundesligisten. Geht es am Samstag auch gegen Bayer Leverkusen so weiter, droht selbst der Relegationsplatz (zurzeit drei Punkte) aus dem Sichtfeld zu rutschen - dabei gilt die dritte Relegation nach 2014 und 2015 bei vielen Fans des Bundesliga-Gründungsmitglieds bereits als letzter Strohhalm im Abstiegskampf.

Große Krise in Mainz

Auf dem von den Hamburgern begehrten Platz 16 rangiert zurzeit Mainz 05. Drei Ligapleiten in Folge, nur ein Sieg aus den letzten zehn Ligaspielen und der Zoff mit den eigenem Anhang sorgen bei den Rheinhessen für miese Stimmung.

Bei Hertha BSC soll, nein muss am Freitag die Kehrtwende eingeleitet werden. Ansonsten wird es eng für Trainer Sandro Schwarz.

Sportvorstand Rouven Schröder stellte sich auf der Pressekonferenz am Donnerstag erneut hinter den 39-Jährigen. Trotz der mageren Ausbeute und 41 Gegentoren (Liga-Höchstwert) habe der Klub "noch genügend Spiele, um die Dinge zu drehen. Der Klassenerhalt steht über allem und zwar direkt und nicht durch eine Relegation".

Werder und der VfB im Aufwind

Ganz anders ist die Stimmungslage bei Werder Bremen. Anders als die übrigen Teams im Klassenkampf setzen die Grün-Weißen unter Coach Florian Kohfeldt auf ansehnlichen Angriffsfußball. Mit Erfolg. 

Nach zuletzt zwei Siegen wollen die Bremer auch beim SC Freiburg (25 Punkte) Zählbares holen - auch wenn Kapitän Zlatko Junuzovic wegen Oberschenkelproblemen ausfällt.

"Wir dürfen uns nicht auf unseren momentanen Lauf verlassen", warnte Kohfeldt vor verfrühter Euphorie: "Mit 23 Punkten steigen wir ab. Wer jetzt selbstzufrieden wird, bekommt es mit mir zu tun."

Noch einen Punkt besser da als die Bremer steht der VfB Stuttgart. Mit Neu-Trainer Tayfun Korkut kehrte die Hoffnung zurück ins Schwabenland.

Nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen soll am Sonntag beim FC Augsburg auch endlich der Auswärtsfluch besiegt werden. Denn mit gerade einmal zwei Pünktchen aus elf Spielen ist der VfB das schlechteste Auswärtsteam der Liga.

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