07.02.2018 12:20 Uhr

Rampenlicht: Aus dem Pott in die weite Welt

Ex-BVB-Keeper Mitch Langerak spielt jetzt in Japan
Ex-BVB-Keeper Mitch Langerak spielt jetzt in Japan

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball.de auf drei ehemalige Torhüter von Borussia Dortmund und Schalke 04, von denen einer auf Anraten von Shinji Kagawa jüngst den Weg nach Japan einschlug.

Vom Aufstiegshelden aufs Abstellgleis: Dieses Schicksal erlitt der ehemalige BVB-Keeper Mitch Langerak. Mit dem VfB Stuttgart schaffte der Australier im Sommer als Stammtorwart den Sprung in die Bundesliga. Danach war bei den Schwaben kein Platz mehr für den Sunnyboy. Nach einem kurzen Gastspiel mit nur einem Einsatz bei UD Levante in Spanien zog es Langerak nun in die erste japanische Liga.

Im Januar vermeldete Aufsteiger Nagoya Grampus die Verpflichtung des inzwischen 29-Jährigen. Langerak verspricht sich in Fernost mehr Einsatzzeit. Zudem will er dem Traditionsklub dabei helfen, in der J-League wieder voll anzugreifen. 

"Ich bin aufgeregt nach Japan zu kommen", sagte der Keeper. Er habe von seinem früheren Dortmunder Teamkollegen Shinji Kagawa gehört, "dass Nagoya Grampus ein großartiger Verein ist."

Ob der ehemalige Bundesliga-Torwart beim Meister von 2010 zwischen den Pfosten gesetzt sein wird, ist allerdings fraglich. Langeraks Konkurrent ist Vereinslegende Sergio Narazaki. Der 41-Jährige absolvierte schon mehr als 550 Pflichtspiele für den Klub.

Mit der übermächtigen Konkurrenz durch einen Routinier kennt sich Langerak aus seiner Zeit beim BVB zwischen 2010 und 2015 bestens aus. Damals kam der der als vermeintliches Riesentalent von seinem Heimatverein Melbourne Victory verpflichtete Torhüter nicht an Dortmunds Urgestein Roman Weidenfeller vorbei.

Unnerstall blüht in Holland auf

Auch Lars Unnerstall kämpfte in seiner Zeit auf Schalke überwiegend vergeblich um einen Stammplatz. Zwischen 2011 und 2014 kam der 1,98-Meter-Hüne aus dem Münsterland nur auf 34 Pflichtspieleinsätze für die Königsblauen. Anschließend stand in drei Jahren bei Fortuna Düsseldorf nur zehn Mal zwischen den Pfosten.

Ganz in der Nähe seiner ehemaligen Wirkungsstätten erfährt er jetzt aber wieder regelmäßig, wie es sich anfühlt, von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Seit letztem Sommer läuft der 27-Jährige für die VVV-Venlo auf. Beim niederländischen Erstligisten ist Unnerstall unumstrittener Stammkeeper.

"Die Holländer sind etwas gelassener in ihrer Art", verriet der Schlussmann der "Westdeutschen Zeitung". "Bis jetzt fühle ich mich richtig wohl."

Mit Aufsteiger Venlo belegt Unnerstall überraschend Rang neun der Eredivisie. Der einstige Knappe hat großen Anteil am Erfolg der Gelb-Schwarzen. Unnerstall musste in 20 Partien nur 25 Mal hinter sich greifen. In den vergangenen beiden Spielen hielt er seinen Kasten komplett sauber.

Beim 1:0-Sieg gegen Titelverteidiger Feyenoord Rotterdam rettete er seiner Mannschaft am vergangenen Wochen mit starken Paraden die drei Punkte. Danach wurde er von seinem Verein zum "Man of the Match" gekürt.

Reservistenrolle für früheren Schalke-Keeper

Ein weiterer ehemaliger Schalke-Torhüter hat ebenfalls unlängst den Weg in die Eredivisie eingeschlagen. Doch für Timon Wellenreuther läuft es bei Willem II weit weniger erfolgreich als für seinen Ex-Teamkollegen Unnerstall.

Der Klub aus Tilburg belegt aktuell nur Tabellenplatz 14, ist einen Punkt von der Abstiegszone entfernt. Wellenreuther muss sich zudem mit der Reservistenrolle begnügen.

Seinen Stammplatz verlor der Keeper aus der Schalker Knappenschmiede nach 18 Gegentreffern in den ersten sieben Ligaspielen. Wegen unprofessionellen Verhaltens wurde Wellenreuther von Trainer Erwin van de Looi sogar zwischenzeitlich aus dem Kader gestrichen.

Die harte Ersatzbank kennt Wellenreuther noch zu Genüge aus seiner Zeit bei Königsblau. In drei Jahren durfte der gebürtige Karlsruher nur zehn Mal Profiluft schnuppern.

Dass es auch anders geht, bewies er im Zuge seiner Leihe zu RCD Mallorca in der Spielzeit 2015/2016. In der zweiten spanischen Liga absolvierte der 22-Jährige immerhin 33 von 42 möglichen Partien.

Erik Hlacer

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