Der FC Bayern München ist auf nationaler Ebene auch in diesem Jahr der alles überstrahlende Maßstab. Fragezeichen gibt es allerdings, was die internationale Konkurrenzfähigkeit der Münchner angeht. Das sieht auch Coach Jupp Heynckes so, der vor allem in der Champions League ein paar knackige Aufgaben erwartet.

In der Königsklasse erfolgreich zu sein werde "immer schwerer", erklärte Heynckes im Interview mit "goal.com". "Es gibt viele gute Mannschaften, die sich - mit teils sehr großen Kosten - auf dem Transfermarkt enorm verbessert haben", begründete der 72-Jährige seine Einschätzung. 

In den Augen des Münchner Triple-Trainers könnte sich das Problem der mangelnden internationalen Konkurrenzfähigkeit in Zukunft noch verschärfen. "Es wird für die Bundesliga und den FC Bayern immer schwerer werden, international erfolgreich zu sein", urteilte Heynckes mit Blick auf die finanzkräftige Premier League und die spendierfreudigen Klubs aus Barcelona, Madrid und Paris. 

Einen Dauerzustand sieht der FCB-Coach allerdings noch nicht. "Im Fußball gibt es immer Zyklen. Zuletzt war Real Madrid unglaublich erfolgreich, davor war es Barcelona für einen gewissen Zeitraum. Bayern war es 2013 und davor", so Heynckes, der sagt: "Das sind alles Schnappschüsse." 

Im Moment, erklärte der Erfolgstrainer, "sagt man, dass die englische Premier League die beste Liga ist. Und vielleicht ist das auch so. Aber die englischen Mannschaften müssen das in der K.o.-Phase erst beweisen", stichelte Heynckes gegen die Klubs von der Insel, die seit 2012 (FC Chelsea) auf einen Finalteilnehmer in der Champions League warten.

Heynckes zur Real-Krise: "Da hat es ein bisschen gehakt"

Ein Duell im Achtelfinale, dem nicht nur die Fans, sondern auch Jupp Heynckes entgegenfiebert, ist das Gigantentreffen zwischen seinem Ex-Klub Real Madrid und dem Starensemble von Paris Saint-Germain. Auf dem Papier hat PSG die Favoritenrolle inne, auf dem Rasen sieht Heynckes allerdings die Königlichen vorn.

"Real Madrid durchläuft in der Liga im Moment ein Tief, was meines Erachtens auch ganz normal ist, wenn man zwei Mal die Champions League gewonnen hat, ein Mal noch spanischer Meister geworden ist. Und dann haben sie im Sommer mit Morata, Pepe und James drei sehr gute Spieler abgegeben, um vielleicht auch Gehälter zu sparen. Sie haben gedacht, mit den jungen Spielern kompensieren wir das. [...] Da hat es ein bisschen gehakt", beurteilte der 72-Jährige die aktuelle Situation bei seinem ehemaligen Verein.

Doch trotz der ganzen Probleme der Königlichen dürfe man Real Madrid in der Champions League "auf keinen Fall abschreiben", mahnte Heynckes, der sich sicher ist: "Ich glaube, dass sie weiterkommen."