20.01.2018 20:37 Uhr

Vizekusen? Für Bailey ist "alles möglich"

Leverkusener Glück: Leon Bailey (M.) wird von seinen Kollegen geherzt
Leverkusener Glück: Leon Bailey (M.) wird von seinen Kollegen geherzt

Bayer Leverkusen hält Kurs Richtung Champions League. Jungstar Leon Bailey hat großen Anteil daran. Seinen hartnäckigen Husten bekam Leon Bailey allerdings auch im warmen Kabinengang nicht los.

Der Sinsheimer Schneeregen hatte seine Spuren beim Reggae-Boy von Bayer Leverkusen hinterlassen. Doch weder dieser Gegner noch die Verteidiger von 1899 Hoffenheim konnten den Shootingstar stoppen. "Es war instinktiv. Es war meine einzige Chance", kommentierte der 20-Jährige sein überragendes Hackentor, mit dem er den Grundstein zum 4:1 (1:0) gelegt hatte: "Ich wusste, dass ich vor dem Tor stand - und das Tor bewegt sich nicht."

Um so mehr und vor allem um so schneller bewegt sich Bailey. "Wir laufen ja alle so schnell, wie wir können - aber er läuft doch noch ein bisschen fixer. Er explodiert in dieser Saison", sagte Leverkusens Kapitän Lars Bender über den Wirbelwind aus Jamaika, der zum wiederholten Mal eine überragende Leistung in der Fußball-Bundesliga gezeigt hatte.

Das wusste Bailey, der in der 43. Minute erfolgreich war, auch selbst. "Für mich persönlich war es mit einem Tor und einer Vorlage ein tolles Spiel. Es ist verrückt, was ich einem Jahr in Leverkusen schon erreicht habe", äußerte der Außenstürmer, der neben seinem Treffer auch das dritte Bayer-Tor von Lucas Alario (70.) vorbereitet hatte und auch am 2:0 beteiligt war: "Wir haben als Team ein tolles Spiel gemacht. Wir haben jede Menge Qualität und können noch jede Menge Spiele gewinnen."

"Keine Ahnung, was 'Vizekusen' heißt"

Das hat die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich ("Leon gelingt derzeit einfach alles") bisher schon getan. Die Werkself (31 Punkte) hat in den zurückliegenden 14 Punktspielen nur eine Niederlage (gegen Bayern München) kassiert und hält Kurs in Richtung Champions League. "Wir müssen konstant bleiben und in jedem Spiel abliefern", sagte Bailey: "Ich habe keine Ahnung, was 'Vizekusen' heißt - aber der zweite Platz ist in diesem Jahr möglich."

Auch für Bailey selbst scheint zukünftig viel möglich zu sein. Schon jetzt sollen zahlreiche Topklubs an dem Jungstar Interesse haben. Die Verpflichtung für zwölf Millionen Euro vom KRC Genk aus Belgien gilt bereits als Glücksgriff für Bayer. Mittlerweile bewegt sich der Marktwert Baileys, der bis 2022 in Leverkusen unter Vertrag steht, auf die 30 Millionen Euro zu.

Dabei war das siebte Saisontor Baileys nicht ein einmal das schönste in seiner bisherigen Karriere - jedenfalls nach eigener Aussage: "Es war mein zweitschönstes Tor. Mein Tor für Genk in der Europa League wurde ja zum schönsten Treffer der Saison 2016/17 gewählt." Die weiteren Tore für Bayer in Sinsheim erzielten Julian Baumgartlinger (51.) und Alario mit seinem zweiten Treffer (90.+3).

Was passiert mit Demirbay?

Adam Szalai (86.) gelang vor 28.017 Zuschauern nur das Ehrentor für Hoffenheim. Die TSG (27 Punkte) hat nur zwei der zurückliegenden zehn Pflichtspiele gewonnen. Doch damit nicht genug - den Hoffenheimern droht der Ausverkauf. Sandro Wagner ist schon weg. Mark Uth und Serge Gnabry gehen im Sommer.

Das könnte auch für Kerem Demirbay gelten. "Uninteressant wäre das nicht", sagte der derzeit verletzte Nationalspieler bei "Sky" zu den Gerüchten über einen Wechsel zu Borussia Dortmund. Demirbay soll eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag bis 2021 besitzen, die bei 20 Millionen Euro wirksam wird.

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