12.01.2018 15:29 Uhr

Müller sieht schlechte Chancen für Bayern-Nachwuchs

Thomas Müller (M.) rät Talenten wie Felix Götze (l.), anderswo Spielpraxis zu sammeln
Thomas Müller (M.) rät Talenten wie Felix Götze (l.), anderswo Spielpraxis zu sammeln

Ur-Bayer Thomas Müller zweifelt daran, ob er unter den heutigen Voraussetzungen die Karriere bei den Münchenern so erfolgreich hätte bestreiten können. Youngsters aus den FCB-Nachwuchsteams empfiehlt er deshalb, Spielpraxis bei anderen Vereinen zu sammeln.

"Es ist extrem schwierig geworden. Ich weiß nicht, ob ich den direkten Sprung geschafft hätte, wenn der Klub vor zehn Jahren schon so aufgestellt gewesen wäre, wie er es heute ist", sagte Müller gegenüber "Eurosport". "Seit fünf, sechs Jahren ist der FC Bayern in Europa extrem nach vorne geprescht." Müller selbst schaffte es 2008 aus der Jugend zu den Profis. Damals befand sich der deutsche Rekordmeister im Umbruch, wie sich der 28-Jährige erinnerte.

"Natürlich hat man immer eine kleine Chance. Aber der Jugendspieler, der es direkt beim FC Bayern schaffen will, muss extrem talentiert sein und zum genau richtigen Zeitpunkt alles zeigen", erklärte der Angreifer. "Das ist auch ein Entwicklungsschritt: Denn mit 18, 19 hast du nicht immer unter Druck deinen besten Tag."

Sandro Wagner als Beispiel der Entwicklung

Ein Beispiel für Müller ist Neuzugang Sandro Wagner, der in der Bayern-Jugend ausgebildet wurde, den Verein jedoch in jungen Jahren verlassen musste. Wagner habe sich nach und nach bei anderen Vereinen weiterentwickelt und es deswegen in die Nationalmannschaft und zurück zum FC Bayern geschafft.

Müller empfiehlt jungen Spielern, sich zu anderen Vereinen ausleihen zu lassen, um dort Spielpraxis zu sammeln. Ähnliche Wege gingen Philipp Lahm, der beim VfB Stuttgart spielte, und David Alaba, der bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag stand. 

"Grundsätzlich ist es extrem schwer mit jungen Jahren schon das Niveau zu haben, das man braucht, um beim FC Bayern zu spielen", erklärte Müller. Der Verein brauche die Jugend-Arbeit jedoch letztlich als wichtiges als Standbein - sportlich wie finanziell.

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