12.01.2018 11:28 Uhr

Reus, Arp, Wagner: Diese Stars prägen die Rückrunde

Players to watch (v.l.): Leon Goretzka, Fiete Arp, Sandro Wagner, Marco Reus
Players to watch (v.l.): Leon Goretzka, Fiete Arp, Sandro Wagner, Marco Reus

Die Winterpause ist (bald) Geschichte, die Bundesliga startet in die Rückrunde. Doch welche Stars werden das zweite Saisonhalbjahr prägen? weltfussball wagt eine Prognose und stellt die fünf "Players to watch" im Oberhaus vor.

Marco Reus: Der Comebacker

Der BVB-Star sehnt einmal mehr das Ende einer langen Leidenszeit herbei. Seit Mai fällt Reus wegen seines Kreuzbandrisses aus dem Pokalfinale aus. An "allen Ecken und Enden" fehle der gebürtige Dortmunder den Schwarzgelben, so Klub-Chef Hans-Joachim Watzke.

Reus' Rückkehr auf den Platz ist spätestens für Februar geplant. Zuletzt machte der 28-Jährige im Winter-Trainingslager schon tolle Fortschritte. Nach seinem Comeback wird der Pechvogel, wie so häufig in den letzten Jahren, in Rekordzeit wieder sein Top-Niveau erreichen – und ein wichtiger Faktor beim erneuten Champions-League-Einzug der Borussia sowie in der Europa League werden.


Marco Reus steht beim BVB vor dem Comeback

Zudem macht sich der stellvertretende Mannschaftskapitän, in Top-Form wohl Deutschlands bester Offensivspieler, mit seinen Leistungen auch für Jogi Löw unverzichtbar und fährt mit zur WM. Und wer weiß: Vielleicht bleibt Reus diesmal von Verletzungen verschont. Dann könnte er auch die Endrunde in Russland prägen.

Jann-Fiete Arp: Der Retter

Große Hoffnungen ruhen auf den schmalen Schultern des 18 Jahre alten Ausnahmetalents. Nach einer erneut desaströsen Hinrunde mit Tabellenplatz 17 macht vor allem Arp dem Hamburger SV Mut, dass der Klassenerhalt doch noch realisiert wird. Zwei Treffer gelangen dem Eigengewächs bislang in seinen neun Bundesligaspielen.

Nach der Winterpause wird Arp diese Quote noch einmal deutlich steigern. Auch dank ihm hält der HSV spätestens in der Relegation die Klasse.

Fraglich ist allerdings, ob das Juwel den Rothosen auch über den kommenden Sommer hinaus treu bleibt. Bereits jetzt würden zahlreiche Top-Klubs den Stürmer gerne aus der Hansestadt abwerben. Diese Lockrufe, dafür muss man kein Prophet sein, werden nicht leiser werden.

Mario Gomez: Der Heimkehrer

Es klingt wie ein Märchen: Nach mehr als acht Jahren in der großen weiten Fußball-Welt kehrt der 71-fache Nationalspieler zu seinem Jugend- und Herzensverein VfB Stuttgart zurück - völlig überraschend, sogar für die Schwaben selbst.

Nur drei Millionen Euro kassierte Gomez' Ex-Klub VfL Wolfsburg für den Angreifer. Gomez selbst nahm angeblich eine Halbierung seines Gehalts von acht auf "nur" vier Millionen Euro in Kauf. Er sei "megahappy und stolz" über seine Rückkehr, sagte der frühere Bayern-Star.


Holte 2007 mit dem VfB die Meisterschaft: Mario Gomez (M.)

In Stuttgart ist Gomez sofort gefordert – als Torjäger und Führungsspieler. Der Aufsteiger hat als Tabellen-14. nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Magere 13 Treffer gelangen den Stuttgartern in der Hinrunde. Es droht die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Aber auch dank Gomez wird der VfB den Abstieg vermeiden. In Form und mit Vertrauen von Trainer und Verein im Rücken ist der Routinier immer noch ein Top-Stürmer. Wo, wenn nicht im Ländle, könnte Gomez (nur ein Tor in der Hinrunde) wieder aufblühen.

Sandro Wagner: Der Edel-Reservist

Ein weiterer verlorener Sohn kehrt nach Hause zurück: Auch Wagner spielte knapp zehn Jahre nicht bei "seinen" Bayern. Duisburg, Bremen, Kaiserslautern, Hertha BSC, Darmstadt und zuletzt Hoffenheim hießen die Stationen des Mittelstürmers.

Die Kraichgauer ließen den 30-Jährigen nur ungerne ziehen. Als Torjäger und vor allem als Typ ist Wagner für Hoffenheim nicht zu ersetzen. Auch wenn die Bayern immerhin 13 Millionen Euro für den Confed-Cup-Sieger an die TSG überwiesen.

Wagners Mission in München ist klar: Der 1,94-Meter-Mann ist der langersehnte Backup für Goalgetter Robert Lewandowski. Der Neuzugang werde "die Qualität unserer Mannschaft durch seine Klasse und seine Erfahrung weiter erhöhen", schwärmte Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic vom Rückkehrer – zu Recht. Denn Wagner wird da sein, wenn Lewandowski ausfällt – wie beim Rückrundenauftakt gegen Leverkusen.


Sandro Wagner (l.) kehrte zum FC Bayern zurück

Der Spätstarter hat sich in den letzten Jahren zu einem mehr als brauchbaren Stoßstürmer entwickelt. Und mit den starken Münchner Mitspielern an seiner Seite wird Wagner noch einmal eine Schippe drauflegen. Der Lohn: einige Tore, die Meisterschaft und der Pokalsieg. Zum Champions-League-Titel reicht es für Wagner und die Bayern allerdings nicht.

Leon Goretzka: Der Umworbene

Trotz der sportlich herausragenden Entwicklung der letzten Monate sind auf Schalke dieser Tage alle Augen auf Goretzka gerichtet. Die große Frage: Bleibt der mit Abstand größte Star der Mannschaft? Oder wechselt er zu einem Top-Klub?

Zwar dementieren die Schalker Verantwortlichen noch, aber die Zeichen stehen auf Abschied. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge heißt Goretzkas Arbeitgeber ab der kommenden Saison Bayern München. So oder so soll die Entscheidung über die Zukunft des 22-jährigen Mittelfeldspielers, dessen Vertrag in Gelsenkirchen ausläuft, noch im Januar fallen.


Verlässt Leon Goretzka den FC Schalke 04?

Doch selbst wenn sich Goretzka dann offiziell in Richtung München orientiert, für Schalke wird der Junge aus dem Ruhrpott bis zum letzten Tag alles geben.

Die auch wegen einer hartnäckigen Unterschenkelverletzung für seine Verhältnisse eher durchwachsene Hinrunde macht der Nationalspieler vergessen. Stattdessen führt er die Königsblauen (zum Abschied?) mit starken Leistungen zurück in die Champions League.

Tobias Knoop  

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