21.12.2017 12:38 Uhr

"Irrtum menschlich": Freiburg verzeiht Schiri

Das Schiedsrichtergespann musste nach dem Pokalspiel zwischen Bremen und Freiburg Kritik einstecken
Das Schiedsrichtergespann musste nach dem Pokalspiel zwischen Bremen und Freiburg Kritik einstecken

Werder Bremens Pokalserie hielt auch gegen den SC Freiburg - begünstigt allerdings von einer krassen Fehlentscheidung von Schiedsrichter Guido Winkmann.

Völlig zu Recht ereiferte man sich beim SC Freiburg mehr als eine Stunde lang, dann schlossen Kapitän Nils Petersen und Schiedsrichter Guido Winkmann vorweihnachtlichen Pokalfrieden. Beide Seiten bewiesen damit menschliche Größe im Nachgang eines hektischen und hart umkämpften Achtelfinalspiels.

"Es gab ein ganz klassisches Handshake. Er hat sich für seinen Fehler entschuldigt, ich für die Reaktionen aus der Mannschaft heraus. So ein Irrtum ist menschlich, auch wenn er in dem Moment sehr viel Geld kostet und das Spiel beeinflusst", fasste der Torjäger sein qua eigener Definition "Stammtischgespräch" in der Kabine des Unparteiischen zusammen.

Der Referee aus Kerken hatte eine Abseitsstellung des Bremers Jerome Gondorf nicht als solche gewertet und dabei seinen Assistenten an der Linie überstimmt. Die Hanseaten nahmen das verfrühte Weihnachtsgeschenk dankbar an und erzielten durch Philipp Bargfrede (69.) das vorentscheidende 3:1 zum 3:2 (2:1)-Pokalsieg gegen die Breisgauer.

Kohfeldt kann den Ärger verstehen

Und retteten so ihre phänomenale Heimserie im DFB-Pokal von 37 Siegen in Folge seit 1988 im Weserstadion. Was es Werder-Trainer Florian Kohfeldt leichter macht, den Ärger der Gäste nachzuvollziehen: "Ich kann die Freiburger Verärgerung verstehen, ich hätte mich auch aufgeregt."

Aber es sprach für die Mentalität der Breisgauer, dass sie die Schuld für die knappe Niederlage überdies bei sich selbst suchten und auch sahen. "Was wir auswärts anbieten, ist oft dürftig. Die frühen Rückstände sind fast schon ein kleines Trauma", räumte Petersen ein.

"Das ist eine Katastrophe"

Auch SCF-Coach Christian Streich wollte angesichts dieses fast schon chronischen Mankos nicht gleich wieder zur Tagesordnung übergehen: "Auswärts können wir anscheinend nicht länger als fünf Minuten 0:0 spielen. Das ist eine Katastrophe." Diesmal lagen seine Schützlinge bereits nach 180 Sekunden im Rückstand, nach 20 Minuten stand es 0:2.

Die Basis für einen Erfolg, der den Osterdeich nach einer verkorksten Vorrunde und Relegationsplatz 16 nach 17 Spielen am Ende doch noch in festlichen Lichterglanz tauchte. Kohfeldt jedenfalls, am Dienstag fest als neuer Chefcoach installiert, geht erleichtert in die Winterpause: "Und die ist auch verdient für die Jungs, die vergangenen Wochen waren für den Kopf nicht einfach."

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