Last-Minute-Bogenlampe rettet Schuster-Comeback
Erlösung in der allerletzten Minute: Hamit Altintop hat das Comeback von Trainer Dirk Schuster bei Fußball-Zweitligist Darmstadt 98 gerettet.
Eine missglückte Flanke des ehemaligen Bayern-Profis landete in der Nachspielzeit (90.+4) zum 1:1 (0:1) im Kellerduell bei der SpVgg Greuther Fürth im Tor. Der Bundesliga-Absteiger überwintert damit auf Relegationsplatz 16, Fürth liegt mit einen Punkt Rückstand auf dem ersten Abstiegsrang.
Ein Traumtor per Freistoß von Maximilian Wittek (45.) ließ Fürth vom sechsten Saisonsieg träumen. Doch am Ende freute sich Schuster 582 Tage nach seinem Abschied aus Darmstadt über einen Punkt. Seine Mannschaft ist aber seit zwölf Spiele sieglos.
"Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich gedacht: Das wir eine ganz gute Flanke. Als der Ball drin war, war ein schönes Stück Erleichterung dabei", sagte Schuster nach dem Spiel bei "Sky". Er jubelte inmitten einer Spielertraube über den "eminent wichtigen Punkt", sah aber Verbesserungspotenzial: "Wir haben oft die falschen Entscheidungen getroffen."
Altintop sagte: "Ich kann das alles gar nicht beschreiben. Ich bin hier lange dabei und habe einiges mitgemacht, aber was die letzten Wochen und Monate zusammen kam, war voll emotional."
Und Abpfiff! In allerletzter Minute belohnen sich die #Lilien für einen couragierten Auswärtsauftritt mit einem Punkt! Altintop setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt für eine disziplinierte Leistung bei der SpVgg Greuther Fürth. #SGFD98 pic.twitter.com/n6SrnL5uqn
— SV Darmstadt 98 (@sv98) 17. Dezember 2017
8210 Zuschauer sahen am Ronhof knallharten Abstiegskampf mit vielen giftigen Duellen und wenigen spielerischen Höhepunkten. Schuster hatte fünf Profis in die Startelf berufen, die er noch aus seiner ersten Darmstädter Zeit kannte (Sulu, Holland, Sirigu, Kempe, Platte), doch eingespielt wirkte 98 nicht.
Fürth hatte mehr vom Spiel, Jürgen Gjasula traf mit einem abgefälschten Schuss die Latte (12.). Darmstadt versuchte es mit Felix Platte (6./41.), ehe Wittek aus 28 Metern traf.
98 aber kämpfte verbissen, Yannik Stark sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt im Januar gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern. Nach einer Stunde stellte Schuster vom 4-2-3-1-System auf 4-4-2 um, mit Ergänzungsstürmer Jamie Maclaren bekam sein Team mehr Abschlüsse und hatte am Ende Glück.