17.12.2017 12:58 Uhr

Zorc: Rückstand zum FC Bayern "nicht aufzuholen"

Michael Zorc und der BVB haben turbulente Wochen hinter sich
Michael Zorc und der BVB haben turbulente Wochen hinter sich

Nach turbulenten Wochen ist bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund in den letzten Tagen wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt. Manager Michael Zorc sieht allerdings immer noch einige offene Baustellen.

Den Sieg gegen Hoffenheim habe der BVB einem "Lucky Punch" zu verdanken, "aber wir haben ihn gerne genommen", gestand Zorc in der "Sky"-Sendung "Wontorra - der Fußballtalk". Die allgemeine Lage sei nun bereits besser als vor einer Woche, "aber natürlich haben wir noch einige Probleme, die wir noch zu bearbeiten haben", verriet das Dortmunder Urgestein.

Ein Problem, die viel diskutierte T-Frage, wurde mit der Verpflichtung von Peter Stöger in der letzten Woche gelöst. Dass die Wahl auf den Österreicher fiel, war kein Zufall. Schon vor dem letzten Spiel von Ex-Trainer Peter Bosz gegen Werder Bremen hat es laut Zorc Kontakt zum neuen Mann an der Seitenlinie gegeben.

Stöger-Kontakt noch vor dem Bosz-Aus

Schon im Sommer führte der BVB "Sondierungsgespräche" mit Stöger, die letztlich aber nicht zu einem positiven Ergebnis führten. In der Woche vor der Bosz-Entlassung nahmen die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben dann erneut Kontakt auf. "In der Woche vor dem Bremen-Spiel haben wir nachgefragt, ob er denn für den Fall der Fälle zur Verfügung stünde", sagte Zorc. Das Ende der Geschichte ist bekannt: Stöger stand zur Verfügung und übernahm den Posten des Dortmunder Cheftrainers.

Für die Kritik von Kölns neuem Sportdirektor Armin Veh, der gegen Stöger verbal nachtrat und den Österreicher für den schlechten Fitnesszustand der Kölner Mannschaft verantwortlich machte, brachte Zorc kein Verständnis auf. "Er ist jetzt erst seit Montag da. Das ist eine Frage des Stils, muss ich ganz ehrlich sagen", stichelte der BVB-Manager gegen Veh.

"Waffengleichheit einfach nicht gegeben"

Während der BVB sportlich wieder in ruhigerem Fahrwasser unterwegs ist, will Zorc von den Höhenflügen der Vergangenheit nichts wissen. Dafür sei der FC Bayern schlicht zu dominant, gab der Ex-Profi zu: "Im Moment sehe ich keinen, der den FC Bayern über 34 Spiele gefährden kann."

"Wir haben es zumindest eine Zeit lang geschafft, die Bundesliga ein bisschen spannend zu halten. Wir orientieren uns aber an Realitäten. Als zweite Kraft in den letzten Jahren sind wir aber so weit weg von den Bayern, dass es schwierig ist, permanent Schritt zu halten", fürchtet der BVB-Manager.

"Bayern München macht 250 Mio. Umsatz mehr als Borussia Dortmund. Das ist einfach nicht aufzuholen und auch nicht vergleichbar mit anderen Ländern. In Deutschland ist die Waffengleichheit einfach nicht gegeben", schlug Zorc Alarm.

"Fällt uns schwer, eine Mannschaft aufzubauen"

Ob der BVB angesichts der Entwicklung auf dem Transfermarkt in Zukunft wieder ein echter Bayern-Jäger werden kann, bezweifelte selbst der sonst so optimistische Zorc. "Es ist so viel Druck im Markt von ausländischen Vereinen, dass es unser schwer fällt, eine Mannschaft sukzessive aufzubauen und eine Zeit lang beieinander zu halten" Man habe schließlich auch nicht gedacht, dass "Dembélé uns nach nur einer Saison wieder verlässt", führte Zorc als Beispiel an.

Ganz ähnlich wird es wohl auch mit Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang laufen. Zwar plane der Verein "ganz klar" mit dem Gabuner, aber "er wird Dortmund irgendwann verlassen", ist Zorc überzeugt. Dass es mit dem Knipser in der Verganganheit immer mal wieder Ärger hab, musste auch Zorc eingestehen: "Wir haben ein Problem, das ist Pünktlichkeit. Das muss ich ganz deutlich sagen. Das hat sich im letzten Jahr eingeschlichen, dass er öfter mal zu spät gekommen ist."

Ob der Klub im Winter personell nachrüsten wird, entscheidet sich erst nach dem letzten Spiel des Jahres gegen den FC Bayern München am Mittwoch. "Wir werden uns danach sicher zusammensetzen und schauen, welche Möglichkeiten wir haben. Bei aller berechtigten Kritik an Borussia Dortmund, darf man nicht vergessen, dass wir acht Langzeitverletzte haben. Das muss man in der Bewertung berücksichtigen", relativierte Zorc. 

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