10.12.2017 17:53 Uhr

Nach 3:4-Fiasko: Offener Brief der Köln-Bosse

Werner Spinner wandte sich an die Fans des 1. FC Köln
Werner Spinner wandte sich an die Fans des 1. FC Köln

Die Stimmung beim abgeschlagenen Tabellenletzten 1. FC Köln ist auf dem Tiefpunkt. Nach dem überaus bitteren 3:4 im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg scheint es zwischen Klub und den eigenen Anhängern zum Bruch gekommen zu sein.

Lautstark und wütend ließen die Kölner Anhänger nach der Last-Second-Pleite gegen die Breisgauer ihren Frust raus, forderten offenkundig den Rücktritt des gesamten Vorstandes. Dieser sah sich am Sonntagabend genötigt zu reagieren und verbreitete über die Vereinsmedien einen offenen Brief. 

Dabei gestanden Präsident Werner Spinner und die Vizes Toni Schumacher und Markus Ritterbach eigene Fehler ein, stellten aber auch den geschiedenen Jörg Schmadtke (Sport-Geschäftsführer) und Peter Stöger (Trainer) kein gutes Zeugnis aus. Einen Rücktritt schloss der Vorstand aber aus.

"Bei allen äußeren Faktoren, die zusammengekommen sind und die wir nicht beeinflussen können, müssen wir selbstkritisch eingestehen, dass ein großer Teil der schwierigen Lage selbstverschuldet ist", hieß es in dem Schreiben. Man habe "zu spät realisiert, dass das erfolgreiche Duo Jörg Schmadtke und Peter Stöger, das wir 2013 zum 1. FC Köln geholt haben, nicht mehr funktioniert - mit allen Konsequenzen, die dies bis heute hat, von Transfer- und Kaderentscheidungen bis zur Zahl der Verletzungen. Wir hätten genauer hinschauen und früher eingreifen müssen."

Rücktrittsforderungen werden abgelehnt

Nach dem Ausscheiden von Schmadtke habe die Führung zudem "intern die nötige Klarheit und Geschlossenheit vermissen und nach außen ein Bild entstehen lassen, das nicht zu dem 1. FC Köln passt, für den wir seit 2013 stehen. In der Krise haben wir nicht mehr so souverän agiert, wie es unser Anspruch ist. Das kreiden wir uns ganz persönlich an und wir bedauern es. Auch in der Mannschaft ist die Geschlossenheit in Teilen verloren gegangen." Insgesamt lautete das Urteil: "Unzulässige persönliche Diffamierungen einmal beiseite lassend, ist die aktuelle Kritik an unserer Amtsführung daher gerechtfertigt."

Rücktritte lehnte das Trio jedoch ab. "In dieser Situation wäre es der einfachste Weg, davonzulaufen und den FC in einer schwierigen Lage anderen zu hinterlassen. Aber das werden wir nicht tun", schrieben Spinner und Co.: "Wir stellen uns der Kritik und wir stellen uns der Verantwortung, die mit unserer einstimmigen Wahl bis 2019 verbunden ist." Man werde "an passenden Strukturen und einer anderen Feedbackkultur arbeiten".

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten