10.12.2017 11:34 Uhr

"Riesige Freude!" Peter Stöger übernimmt beim BVB

Peter Stöger (M.) wird neuer BVB-Coach
Peter Stöger (M.) wird neuer BVB-Coach

Die Trainersensation des Winters ist perfekt! Peter Stöger ist als neuer Cheftrainer beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund präsentiert worden.

Am Sonntagmittag wurde der 51-Jährige offiziell beim BVB als neuer Coach vorgestellt. Stöger wird zunächst bis zum Saisonende den Trainerposten bei den Schwarz-Gelben übernehmen. Im Sommer 2018 könnte dann Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann die langfristige Lösung auf dem Trainerstuhl der Westfalen werden. So zumindest berichten verschiedene Medien übereinstimmend. 

Stöger sagte bei seiner Vorstellung voller Begeisterung: "Ich hatte aufgrund des Gespräches am Samstag sofort das Gefühl, dass man es gerne hätte, dass ich diese Situation annehme. Natürlich ist es auch für mich eine überraschende Situation. Aber es ist auch eine außergewöhnliche Möglichkeit für mich. Ich freue mich riesig darauf, Trainer dieser Mannschaft und in diesem Stadion sein zu dürfen. Ich freue mich und gehe diese Geschichte mit sehr viel Freude und sehr vielen Emotionen an."

Nur acht Tage nach seiner Entlassung in der Domstadt betonte der neue starke Mann bei der Borussia: "Ich komme von einem richtig geilen Klub und habe da eine wahnsinnig schöne Zeit erlebt. Es war sehr, sehr schön für mich. Der BVB ist für mich eine Möglichkeit, eine Sache anzugehen, die auf einem anderen Level steht."

Ex-Spieler Jörg Heinrich wird neuer Co-Trainer

Als Co-Trainer bringt der ehemalige Köln-Coach Manfred Schmidt mit. Außerdem wird der Ex-BVB-Profi Jörg Heinrich das Trainerteam bei der Borussia komplettieren.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc erklärte die Beweggründe des BVB, sich auf Peter Stöger als neuen Coach festzulegen: "Peter hat über vier Jahre in Köln hervorragende Arbeit geleistet. Im Moment fehlt uns insbesondere in der Defensive die Stabilität. Wir erhoffen uns, dass er das in den nächsten Wochen und dann zur Rückrunde hinkriegen wird."

Watzke berichtet von "stilvollem Gespräch" mit Bosz

Der Österreicher Stöger, der erst vor einer Woche beim Liga-Schlusslicht 1. FC Köln entlassen wurde, tritt damit die Nachfolge von Peter Bosz an, der nach monatelanger Talfahrt noch am Samstagabend bei den Dortmundern rausgeschmissen wurde. Unter Bosz' Leitung legte die Borussia zwar einen Traumstart mit 19 von 21 möglichen Punkten aus den ersten sieben Meisterschaftsspielen hin, brach anschließend aber auf zum Teil desolate Art und Weise ein. 

BVB-Boss Watzke berichtete vom Samstagabend, als die Trennung vollzogen wurde: "Wir haben in einem Gespräch mit Peter Bosz entschieden, dass wir ihn mit sofortiger Wirkung freistellen. Das war sehr emotional, gleichzeitig aber auch sehr stilvoll. Peter Bosz hat das mit sehr viel Stil aufgenommen und sich bei uns für das Vertrauen bedankt."

Watzke: Bosz ein "großartiger Mensch"

Watzke sprach dabei sehr respektvoll über den geschassten Coach: "Es war eine sehr schwierige Situation, die wir so auch noch nicht erlebt haben. Wir sind im allerbesten Einvernehmen voneinander gegangen. Ich möchte mich im Namen aller Borussen bei Peter Bosz bedanken. Ich sage das aus reinstem Herzen und halte ihn weiterhin für einen großartigen Menschen."

Die peinliche 1:2-Heimpleite gegen den Abstiegskandidaten SV Werder Bremen bedeutete am Samstagabend das achte Ligaspiel in Folge ohne Sieg. Nachdem die Tabellenführung längst an den FC Bayern München verloren ging, scheint im Moment sogar die Qualifikation für das internationale Geschäft in Gefahr. 

Nun zogen die Klubbosse um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc die Reißleine und beendeten das Missverständnis Peter Bosz nach lediglich 163 Tagen. Wie es über den Sommer 2018 hinaus weitergehen wird, wollte Hans-Joachim Watzke derweil noch nicht kommentieren. Er betonte, dass die Entscheidung, sich zunächst mit Stöger nur bis zum Saisonende zu binden, in beiderseitigem Einvernehmen getroffen wurde.

Stöger: "Hätte auch 14 Tage trainiert"

Der BVB-Boss wollte eine längerfristige Zusammenarbeit mit Stöger aber nicht ausschließen: "Wir haben ja lange keine Erfahrung mehr damit, mitten in einer Saison einen Trainer zu wechseln. In Stein gemeißelt ist aber gar nichts. Für beide Seiten war wichtig, sich zunächst bis zum 30. Juni zueinander zu bekennen."

Der Fußballlehrer selbst kann offenbar gut mit seiner Rolle als "Zeitarbeiter" leben: "Ich brauche keinen Rentenvertrag. Ich möchte etwas bis Sommer etwas aufbauen. Als Trainer wird man in ziemlich kurzen Abständen bewertet, das ist für mich überhaupt kein Problem. Ich hätte auch 14 Tage trainiert."

Aki Watzke hob außerdem hervor, dass die Klub-Verantwortlichen mit niemand anderem als Peter Stöger Kontakt hatten und sich schnell auf den Österreicher als Wunschkandidaten festgelegt hatten. 

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