06.11.2017 10:38 Uhr

VfB-Sportdirektor: "In drei Jahren zu den Top-Sechs"

Micheal Reschke hat ein Sonderkündigungsrecht in seinem Vierjahresvertrag
Micheal Reschke hat ein Sonderkündigungsrecht in seinem Vierjahresvertrag

Seit Anfang August ist Michael Reschke Sportvorstand beim VfB Stuttgart. Der FC Bayern München hatte seinen ehemaligen Kader-Planer vorzeitig freigegeben. Auch beim Aufsteiger setzt sich der 60-Jährige hohe Ziele.

"Wir werden eine Mannschaft aufbauen, die in der Lage ist, in zwei bis drei Jahren zu den Top-Sechs der Bundesliga zu gehören", sagte Reschke selbstbewusst ein einem Interview mit dem "kicker" und ergänzte: "Der VfB Stuttgart wird definitiv kein Ausbildungsverein sein. Es wird sicher Spieler geben, die wir nicht halten können und transferieren müssen."

Zuletzt musste der Sportvorstand der Schwaben allerdings Kritik einstecken. Die Spieler Andreas Beck und Dennis Aogo wurden als Einkäufe von der Resterampe bezeichnet. Damit war Reschke ganz und gar nicht zufrieden und bezeichnete die Kritiker als "ahnungslose Idioten". "Die Ahnungslosigkeit bezog sich auf die sportliche Bewertung. Die finde ich gar nicht schlimm, jeder darf etwas kritisch anmerken. Vollidioten bezog sich auf den Begriff Resterampe. Das ist despektierlich", erklärte der 60-Jährige: "Wenn unsere Spieler so bezeichnet werden, dann wird zurückgefeuert."

Für Reschke sei die Erfahrung der Spieler wie Beck oder Aogo besonders wichtig. Den Blondschopf vergleicht der ehemalige Kaderplaner der Münchener sogar mit Philipp Lahm. "Lahm oder Beck reagieren in schwierigen Phasen aufgrund ihrer Erfahrung stabiler. Damit können sie ihre Nebenleute durch Krisen führen." Ein besonderes Lob fand Reschke für den Weltmeister: "Der Philipp Lahm hat eine große Schwäche: Jedes 130. Spiel war er durchschnittlich. Die anderen 129 hat er im schlimmsten Fall eine drei, meist gut oder sehr gut gespielt."

Sonderkündigungsrecht im Vertrag

Damit Reschke seine Ziele umsetzen kann, bekommt er vom Verein viel Vertrauen und Zeit. Sein Vertrag läuft bis 2021. Mit einer Ausnahme: Sollte der VfB nicht erfolgreich sein, möchte Reschke "keine wirtschaftliche Belastung" sein. "Daher habe ich dem Klub ein einseitiges Kündigungsrecht zum 30. Juni 2019 eingeräumt. Der Klub könnte dann für eine fest definierte Ablöse meinen Vertrag auflösen. Und gehen Sie davon aus, dass ich dann auf sehr große Anteile einer rechtlich zustehenden Abfindung verzichten würde."

Reschke möchte damit ein Zeichen setzen: "Wenn mir die Verantwortung anvertraut wird, meine Arbeitseffektivität aber nicht stimmt, dann soll der Verein nicht dafür bluten." Der 60-Jährige wies außerdem darauf hin, dass der Fußball ein kurzlebiges Geschäft sei: "Dass wir im Fußball rein wirtschaftlich im Phantasialand leben, dessen sollten sich alle bewusst sein. Dafür wirst du im Misserfolg aber auch durch den Fleischwolf gedreht."

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