29.10.2017 17:27 Uhr

"Nouri raus!"-Rufe bei Bremens Heim-Klatsche

Werder Bremen ist gegen den FC Augsburg chancenlos
Werder Bremen ist gegen den FC Augsburg chancenlos

Der ganze Frust der Werder-Fans entlud sich schon 20 Minuten vor dem Abpfiff gegen Trainer Alexander Nouri: Immer wieder hallte "Nouri raus!" durch das Bremer Weserstadion, die 0:3 (0:2)-Pleite gegen den FC Augsburg könnte den 38-Jährigen den Job kosten. Zehn Spiele, kein Sieg, 484 Minuten ohne Tor und keine Anzeichen der Besserung - der Tabellenvorletzte der Bundesliga ist in einer echten Krise.

"Die Tore vor der Halbzeit haben uns das Genick gebrochen. Wir müssen jetzt zusammenhalten, das ist eine schwere Situation. Uns ist der Auftritt peinlich", sagte Werders Abwehrspieler Niklas Moisander nach der Partie, der die Trainerfrage nicht kommentieren wollte: "Ich denke nicht über Dinge nach, die wir als Spieler nicht beeinflussen können."

Michael Gregoritsch (40., 61.) und Alfreð Finnbogason (45.+2/Foulelfmeter) trafen für den enorm effizient auftretenden FCA. Gregoritsch nutzte zunächst eine präzise Flanke von Philipp Max per Kopf zum Führungstreffer. Nachdem der selbst gefoulte Finnbogason erhöht hatte, legte der Österreicher Gregoritsch nach einem Konter nach.

Die Augsburger feierten ihren ersten Erfolg nach vier erfolglosen Anläufen und schoben sich auf Rang neun vor. Das Team von Manuel Baum zeigte sich besser sortiert und nutzte seine Chancen konsequent.

Kruse von Beginn an aber ohne Wirkung

Die Hoffnung der Bremer vier Tage nach dem Pokalerfolg gegen 1899 Hoffenheim (1:0) hatte den Namen Kruse getragen. Nouri schickte den Ex-Nationalspieler erstmals seit dessen Schlüsselbeinbruch von Beginn an auf den Rasen und hoffte auf eine deutliche Belebung der zuletzt so zahnlosen Offensive. Kruse ließ sich oft fallen und schob zu Beginn die Angriffe aus dem Mittelfeld an. Doch am Sechzehner der Augsburger fehlten den Grün-Weißen die Lösungen, der FCA geriet kaum in Bedrängnis.

Die zeitweise tief aufgereihten Gäste kamen in einem wenig temporeichen Spiel häufiger zum Abschluss, meist nach Kontern über die aktiven Außenspieler Caiuby und Marcel Heller. Baum, der sich immer wieder über Entscheidungen von Schiedsrichter Sören Storks ärgerte, konnte Mitte der erste Halbzeit zufriedener als Nouri sein.

Nouri verzeichnete an der Seitenlinie stehend erst in der 27. Spielminute den ersten gelungenen Abschluss seines Teams - ein Fernschuss von Maximilian Eggestein, doch Marvin Hitz war gut postiert. Im Gegenzug herrschte großes Durcheinander im Werder-Strafraum, doch weder Caiuby noch Gregoritsch kamen letzten aus brandgefährlichen Positionen zum Schuss (28.).

Bremen nach dem Wechsel mit kleinem Feuer

Nun nahm die Partie etwas Fahrt auf und auch Kruse prüfte Hitz (35.), doch danach wurde der FCA immer konsequenter. Erst nagelte Kapitän Daniel Baier den Ball ans Lattenkreuz (39.), dann traf der FCA doppelt. Vor dem Elfmeter hatte Referee noch den Videobeweis bemüht, um seine Entscheidung abzusichern.

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt: Nach dem Wechsel bemühten sich die Bremer, doch mehr als ein Strohfeuer kam dabei nicht heraus. Stattdessen drängten die Gäste auch nach dem zweiten Treffer von Gregoritsch weiter und kamen zu großen Gelegenheiten wie Finnbogason oder Heller (67., 72.).

Werder fiel in der Folge auseinander und hätte auch noch weitere Gegentore kassieren können. 

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