24.10.2017 07:50 Uhr

Löw ignoriert CR7 - Neuer adelt Ancelotti

Manuel Neuer und Joachim Löw waren für den DFB stimmberechtigt
Manuel Neuer und Joachim Löw waren für den DFB stimmberechtigt

Mit seinem fünften Weltfußballer-Titel hat Cristiano Ronaldo mit Lionel Messi gleichgezogen. Neben dem Rekordrennen der beiden Superstars interessiert allerdings vor allem die Frage: Wer hat für wen gestimmt? Vor allem Deutschlands Vertreter überraschen dabei einmal mehr.

Das Gros der Experten war sich ungewohnt einig: Ronaldo distanzierte die Konkurrenz mit 43,16 Prozent aller Stimmen deutlich, Messi kam auf 19,25 Prozent, der Drittplatzierte Neymar auf 6,97 Prozent - die Stimmzettel einiger Vertreter verzichten allerdings gänzlich oder weitestgehend auf das Trio.

Für Barbados-Kapitän Mario Harte ist zum Beispiel BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang "The Best 2017", auf Platz zwei wählte der Spielführer des Inselstaates Antoine Griezmann, Manuel Neuer sieht der 29-Jährige an Position drei. Die Spielführer aus Belize, Neukaledonien oder Indien setzen auf Sergio Ramos, für Mario Mutsch aus Luxemburg hat Toni Kroos die Nase vorn.

Bei den Nationaltrainer überraschen Belize-Coach Richard Orlowski (Robert Lewandowski - Gianluigi Buffon - Andrés Iniesta) oder Taiwan-Trainer Yi-wei Chen (Zlatan Ibrahimović - Marcelo - Alexis Sánchez).

So stimmten CR7 und Messi

Es sind allerdings nicht nur die Spielführer und Trainer der Fußballzwerge, die mit einer exklusiven Meinung auftreten. Auch einige der ganz großen Namen sorgen für erstaunte Gesichter - wobei die Beweggründe meist offensichtlich sind:

CR7 und Lionel Messi, als Kapitäne ihrer Landes-Auswahlen ebenfalls stimmberechtigt, verzichteten standesgemäß auf ihren ärgsten Konkurrenten. Messi beschränkte seine Auswahl auf seine Barça-Teamkollegen Luis Suárez, Andrés Iniesta und den von den Katalanen zu PSG gewechselten Neymar, Ronaldo wiederum wählte die Real-Stars Luka Modrić, Sergio Ramos und Marcelo.

Auch die Abstimmungsberechtigten aus Deutschland stimmten leider einmal mehr "politisch" ab. Manuel Neuer votierte für seinen Nationalmannschaftskollegen Toni Kroos und seine Mitspieler vom FC Bayern, Robert Lewandowski und Arturo Vidal. Joachim Löw wählte Kroos vor Neuer und - wohl aus Mangel eines weiteren DFB-Kickers - Neymar. Ein Geschachere, das zumindest einen faden Beigeschmack hinterlässt und nicht unbedingt dem Grundgedanken der Wahl entspricht.

Während sich Löw dann allerdings bei der Wahl des besten Coaches frei austobte (Antonio Conte - Zinédine Zidane - José Mourinho), beschränkte sich Neuer erneut auf seine aktuellen oder ehemaligen Übungsleiter. Der DFB-Keeper sieht Löw vor Carlo Ancleotti und Pep Guardiola.  

Maradona, Okocha und Co.

Kurz zum Prozedere: Im September bestimmte eine Expertenjury - bestehend aus elf Ex-Fußballern - die 24 Herren, die zwischen dem 20. November 2016 und 2. Juli 2017 auf und neben dem grünen Rasen die beste Vorstellung abgeliefert haben. Unter anderem gehörten Spaniens Welt- und Europameister Carles Puyol, Argentinien-Legende Diego Maradona oder Nigerias einstiger Zauberfuß Jay Jay Okocha dem Gremium an.

Anschließend waren alle amtierenden Trainer der Nationalteams, deren Spielführer sowie ausgewählte Journalisten, die jeweils einen Verband vertreten, zur Abstimmung aufgefordert. Auf den Stimmzetteln sollten sich dabei drei Namen finden, die in absteigender Reihenfolge fünf, drei und einen Punkt bei der Wahl zum Weltfußballer erhalten.

So wählten die Abstimmungsberechtigten bei der Weltfußballerwahl

So wählten die Abstimmungsberechtigten bei der Welttrainerwahl

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