23.10.2017 09:49 Uhr

"Verrückt!": Klopp holt zum Rundumschlag aus

Die schwache Defensivleistung seiner Mannschaft brachte Jürgen Klopp in Rage
Die schwache Defensivleistung seiner Mannschaft brachte Jürgen Klopp in Rage

Vorne die Chancen nicht genutzt, hinten wieder einmal Schwächen offenbart. Bei Liverpool hängt der Haussegen schief. Verständlich, denn Platz neun mit nur 13 Punkten sind zu wenig für den Traditionsverein von der Anfield Road.

"Das erste Tor wäre nicht gefallen, wenn ich auf den Platz gestanden hätte", wetterte Jürgen Klopp über das eklatante Abwehrverhalten seiner Spieler bei der bitteren Pleite gegen Tottenham. "Es ist unglaublich einfach, das zu verteidigen. Wir müssen nur den Ball klären, aber das tun wir nicht."

Bereits in der vierten Minute hatte Torjäger Harry Kane seine Mannschaft in Front gebracht. Danach liefen die Reds nur noch hinterher und wurden mit 4:1 abgewatscht. Die weiteren Treffer für Tottenham erzielten Heung-min Son (12.), Dele Alli (45.) und Harry Kane (56.) - für Liverpool traf Mohamed Salah (24.).

Liverpool anfällig wie seit 53 Jahren nicht mehr

"Es war nicht so, als dass Tottenham eine geniale Idee gebraucht hätte, um unsere Verteidigung zu durchbrechen", schimpfte Kloppo weiter. "Wir haben drei Mal unglaublich viele Gegentore gefangen, das ist verrückt."

Gegen Watford (3:3), Manchester City (0:5) und jetzt die Spurs kassierten die Männer von der Merseyside satte zwölf Gegentore. 16 Gegentoren sind es nun schon nach den ersten neun Premier-League-Spielen, so viele Gegentreffer bekam Liverpool seit 1964 nicht mehr.

"Dafür sind wir zu 100 Prozent selbst verantwortlich", so Klopp weiter. "Wir haben zwei Teams mit einer Menge Potenzial gesehen, aber in den entscheiden Momenten waren wir nicht da. Ich will keine Schlagzeilen produzieren, aber das war in allen Belangen eine ganz schwache Defensivleistung."

"Innenverteidiger brechen der Mannschaft das Genick"

"Diese Team kann begeistern", urteilte TV-Experte Gary Neville über Klopps Elf. "Aber die Innenverteidiger und der Torhüter werden ihnen immer das Genick brechen. Sie sind nicht gut genug und werden die Mannschaft immer enttäuschen".

Gegen Tottenham hatte Klopp schon nach einer halben Stunden Innenverteidiger Dejan Lovren vom Feld genommen, nachdem dieser vor zwei Gegentoren gepatzt hatte. "Dejan war nicht schlechter als die anderen", kommentierte der 50-Jährige seine Personalentscheidung. "Aber wir mussten etwas verändern".

Genützt hat die Maßnahme hingegen nichts. Auch nach der Auswechslung fing sich Liverpool noch zwei weitere Gegentreffer. Zwar kam man durch Salahs 1:2 noch einmal näher ran, musste sich aber dennoch deutlich geschlagen geben und verliert die Saisonziele langsam aus den Augen. Zwölf Punkte trennen die Reds nun von Tabellenführer Manchester City.

"Müssen eine Reaktion zeigen"

"Über die Top vier brauchen wir gar nicht zu reden", gab sich Klopp enttäuscht. "Wir stehen dort, wo wir es verdienen zu stehen. Wir müssen eine Reaktion zeigen."

Am Samstag hat der ehemalige Dortmund- und Mainz-Coach die Möglichkeit dazu. Dann trifft er auf Manchester-United-Bezwinger Huddersfield mit Klopp-Kumpel David Wagner.

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