25.09.2017 09:52 Uhr

Lippenleserin entlastet Ibišević

Ibišević (li.) marschiert bedröppelt vom Platz
Ibišević (li.) marschiert bedröppelt vom Platz

Es war einer der Aufreger des Bundesliga-Wochenendes: Völlig unvermittelt hatte Schiedsrichter Tobias Stieler Hertha-Angreifer Vedad Ibišević beim 0:1 in Mainz in der 89. Minute des Feldes verwiesen.

Der Grund: Der Bosnier wollte trotz einer blutenden Wunde den Platz nicht verlassen, Stieler schickte ihn (zur Behandlung) dennoch runter, woraufhin der Bosnier "Du bist scheiße" gesagt haben soll.

Ibišević wehrte sich nach der Partie vehement gegen die Vorwürfe. "Ich habe gesagt, dass das schlecht sei", äußerte er an den TV-Mikros, "weil nur noch wenige Minuten zu spielen waren und ich unbedingt auf dem Platz bleiben wollte." Der Stürmer äußerte zudem: "Ich hoffe, dass es diesmal Lippenleser gibt."

"Nach Rot stand ich unter Schock"

Diese Hoffnung hat sich nun erfüllt. Die "Bild" hat eine Expertin angeheuert, die den Dialog zwischen Stieler und Ibišević professionell unter die Lupe genommen hat.

Die Worte des Hertha-Stürmers lauteten demnach: "Ja, das war schlecht." Der Unparteiische habe daraufhin mit "Du bist raus" reagiert. Den Klärungsversuch des Bosniers mit dem Wortlaut "Ich habe nur gesagt, dass es schlecht war" ließ Stieler an sich abprallen, erklärte stattdessen gegenüber Herthas Valentin Stocker "Du bist scheiße, hat er gesagt", so die Analyse der Lippenleserin. 

Ibišević bestätigte den Verlauf des Gesprächs gegenüber der "Bild": "Nach Rot stand ich unter Schock. Als ich hörte, wie der Schiedsrichter zu Stocker sagte, was ich angeblich gesagt haben soll, bin ich erst zu ihm hin und habe erklärt, dass ich das nicht gesagt hätte."

Wie verhält sich Hertha?

Stieler blieb bei seiner Variante: "Ich habe nicht das wahrgenommen, was Herr Ibišević meint, gesagt zu haben", erklärte der Referee: "Es war eine Schiedsrichterbeleidigung, die habe ich glasklar wahrgenommen."

Die Hertha-Verantwortlichen warten nun gespannt auf das Urteil des DFB. Laut "kicker" würde der Hauptstadt-Klub maximal ein bis zwei Spiele Sperre "durchwinken". Sollte das Strafmaß höher ausfallen, würde Hertha wohl Einspruch einlegen.

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