17.09.2017 11:25 Uhr

Schalke mit "breiter Brust" gegen die Bayern

Der FC Schalke bekommt es im nächsten Ligaspiel mit dem FC Bayern zu tun
Der FC Schalke bekommt es im nächsten Ligaspiel mit dem FC Bayern zu tun

Nach einem starken Saisonstart und dem Auswärtssieg bei Werder Bremen freut sich Schalke 04 auf den FC Bayern. Grün-Weiß steht nach der Verletzung von Max Kruse unter Schock.

Domenico Tedesco stand nicht der Sinn nach einer rauschenden Siegesparty. Anstatt mit seinen Profis auf der Rückfahrt den imponierenden 2:1 (1:1)-Erfolg bei Werder Bremen zu feiern, verkrümelte sich der Trainer von Schalke 04 in seine Bank im Teambus.

"Ich habe jetzt drei Stunden Zeit, um das Spiel der Bayern zu analysieren", sagte Tedesco mit leiser, aber bestimmter Stimme. Zweifel an der königsblauen Mission ließ er dabei allerdings nicht. Mit "Demut und Bereitschaft" wolle man in das Top-Spiel am Dienstag gegen den FC Bayern gehen: "Und mit großem Hunger." Der Erfolg in Bremen nach Rückstand "macht Mut" - und er sorgt für eine breite Brust.

Mit breiter Brust gegen die Bayern

Drei Siege aus vier Spielen: Der beste Saisonstart seit sechs Jahren löst auf Schalke neue Hochgefühle aus. Die rund 5000 mitgereisten Fans feierten ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff minutenlang, und auch Manager Christian Heidel freute sich über einen "weiteren Entwicklungsschritt nach vorne. Wir sind in der Lage, ein Spiel zu drehen."

Und so nahm auch Matchwinner Leon Goretzka gleich die nächste Aufgabe ins Visier. "Gegen Bayern musst du mit sehr breiter Brust auftreten. Deswegen tat der Sieg gut", sagte der Nationalspieler, der die Partie mit seinem späten Treffer zum 2:1 (83.) endgültig gedreht hatte.

"Wir machen zurzeit vieles richtig"

Der plötzliche Erfolg der Gelsenkirchener trägt vor allem die Handschrift Tedescos. Nach dem Rückstand durch Bremens Abwehrchef Lamine Sané (20.) und dem Ausgleich dank eines Eigentors von Miloš Veljković (22.) wollte sich der 32-jährige Deutsch-Italiener nicht mit einem Zähler zufrieden geben. Er setzte in der Schlussphase mit drei Mittelstürmern alles auf eine Karte.

"Wir haben einen guten Plan an die Hand bekommen", lobte Goretzka. Abwehrspieler Thilo Kehrer meinte vielsagend: "Wir machen zurzeit vieles richtig, stehen aber erst am Anfang unseres Weges."

Ein Weg, auf dem auch der letztjährige Rekordeinkauf Breel Embolo wieder eine zentrale Rolle spielen könnte. Nach 336 Tagen, also mehr als elf Monaten Zwangspause wegen einer schweren Sprunggelenksverletzung mit Wadenbeinbruch feierte der Schweizer Nationalspieler ein zehnminütiges Comeback. "Ich freue mich riesig", sagte Embolo. Ob er sich schon gegen Bayern mehr Spielzeit wünscht? "Es kann immer mehr sein, aber ich nehme jede Minute."

Stimmung in Bremen im Keller

Die Stimmung bei den Bremern war dagegen das komplette Gegenteil. Noch schwerer als die Enttäuschung über das saisonübergreifend siebte Spiel ohne Sieg wog der Schock der Verletzung von Star-Angreifer Max Kruse. Der Stürmer erlitt bei einem Foul von Kehrer einen Schlüsselbeinbruch und wird wochenlang ausfallen. Noch am Samstag sollte Kruse operiert werden.

"Das ist brutal. Sein Ausfall tut extrem weh", sagte Werder-Coach Alexander Nouri: "Jeder kennt seinen Stellenwert. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird." Für Nouri gilt es nun, den "Verlust als Mannschaft aufzufangen". Den Blick auf die Tabelle vermied Nouri bewusst. Das sei etwas für "Pessimisten und Optimisten". Er selbst sei "Realist" und glaube weiter "an unsere Art und Weise".

Diese sollte allerdings schleunigst zu Erfolgen führen. Denn sollte auch am Dienstag beim VfL Wolfsburg nichts Zählbares herausspringen, dürfte es an der Weser langsam wieder ungemütlich werden.

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