16.09.2017 06:51 Uhr

Ultras-Zoff: 96 kritisiert eigene Anhänger

96-Ultras protestierten erneut gegen Kind (Bild)
96-Ultras protestierten erneut gegen Kind (Bild)

Wieder Ärger mit den Ultras: In die Freude über die erste Tabellenführung seit 48 Jahren mischte sich bei den Verantwortlichen von Hannover 96 Verwunderung über das Verhalten einiger Anhänger.

"Die Mannschaft macht keine Politik und wird von Teilen der Fans im Stich gelassen", sagte Manager Horst Heldt nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Hamburger SV am Freitagabend.

Wie in den vergangenen Wochen hatten Ultras auch im Duell mit dem schwach auftretenden HSV auf eine Unterstützung ihres Teams weitgehend verzichtet und immer wieder Protest- und Schmähgesänge gegen den mächtigen Kind angestimmt. Die Anhänger der 96er schienen zeitweise überhaupt nicht mit dem erneut überzeugenden Auftritt ihres Teams beschäftigt. Die Ultras schrien "Kind muss weg". Andere Fans der 49.000 im ausverkauften Stadion reagierten mit Pfiffen und "Ultras-Raus"-Rufen.

Der 73 Jahre alte Unternehmer Kind steht vor der Übernahme der Profiabteilung im Rahmen der 50+1-Regelung, die ihm die volle Entscheidungsgewalt geben würde. "Sie reden von der Liebe zu diesem Verein, dann muss man die Mannschaft auch unterstützen", sagte Kind nach dem Sieg gegen den HSV mit Blick auf seine Gegner. Denen wollte er gar nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Viel mehr freute er sich über den aktuellen Punktestand, der sich "entspannt" anfühle.

Auch Trainer André Breitenreiter, der mit seinem Team starke zehn Punkte in den ersten vier Partien eingefahren hat, ärgerte sich über die protestierenden Anhänger. Jeder dürfe seine Meinung haben. "Aber dass die Ultras das Stadion verlassen, bevor die Jungs in der Kurve sind, ist ein klares Signal gegen die Mannschaft", sagte der 43-Jährige.

 

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