13.09.2017 08:14 Uhr

Hamann zerlegt Klopp, Özil und Wenger

Dietmar Hamann (li.) hat mit dem englischen Fußball abgerechnet
Dietmar Hamann (li.) hat mit dem englischen Fußball abgerechnet

Ex-Nationalspieler und TV-Experte Dietmar Hamann traut den englischen Teams in der Champions-League-Saison 2017/2018 nicht viel zu.

"Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre würde ich keinen zum engeren Kreis der Favoriten in der Champions League zählen. Am Ende glaube ich, dass die Spanier, Bayern, Juventus und PSG stärker sind", erklärte der ehemalige Nationalspieler gegenüber "Sportbuzzer".

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Über Arsenal-Trainer Arsène Wenger sagte der ehemalige Bayern-, Liverpool und Manchester-City-Profi: "Er hat seinen Job nur noch, weil er in den vergangenen Jahren einige Male den FA Cup gewonnen hat. Arsenal ist insgesamt aber schon seit Jahren in einer Abwärtsspirale. Trotz hervorragender Einzelspieler steht dort schon länger keine Mannschaft mehr auf dem Platz." Man muss ganz klar sagen: "Arsenal zeigt Auflösungserscheinungen unter Wenger. Du kannst Spiele verlieren, aber du kannst nicht – auch wenn es gegen den FC Bayern in der Champions League war – zehn Tore kassieren." Es stimme hinten und vorne nicht.

"Gegen Liverpool in der Liga haben sie vier Gegentore bekommen – es hätten acht, neun werden können. Wenger hat sich entschieden, sich noch mal einen Vertrag zu geben. Er ist allmächtig – aber er hat sich in drei, vier Jahren alles kaputt gemacht, was er in den 20 Jahren zuvor aufgebaut hatte."

Klopp muss den Finalfluch brechen

Auch Liverpools Teammanager Jürgen Klopp bekam sein Fett weg. "Er wird bereits auf ein Level mit den Größen der Vergangenheit gehoben, aber eigentlich muss er dafür mit Liverpool erst mal Titel holen. Nur an Titeln wird man dort gemessen. Die Realität ist, dass Klopp in den 18 Monaten, die er in England ist, zwei Finals und ein Halbfinale verloren hat", resümierte der 44-Jährige und empfahl: "Den Finalfluch muss er brechen, ich bin da aber vorsichtig, ob er das schafft. In der Champions League bestehst du nur, wenn du verteidigen kannst. Das ist die Reifeprüfung."

Der Ex-Reds-Profi ist sich zudem unsicher, ob Liverpool gut genug aufgestellt ist: "Mannschaften einfach zu überlaufen ist schon in der Premier League schwer, in der Champions League noch schwieriger. Spektakel allein reicht nicht."

Özil? Nicht absolute Weltklasse

Nationalspieler und Arsenal-Profi Mesut Özil habe sich hingegen schlichtweg verpokert: "Ihm hängt an, dass er vor zwölf Monaten seinen Verbleib bei Arsenal von Wengers Bleiben abhängig gemacht hat. Das war Unsinn, das geht nicht. Das kannst du dir in einer Situation, in der es im Verein viel Unruhe gibt, nicht erlauben. Egal, wer du bist! Özil ist Angestellter von Arsenal – und nicht von Arsène Wenger."

Ein unzufriedener Özil soll den Klub lieber verlassen, so Hamann weiter, der hinzufügte: "Er ist wunderbar, wenn er ins Rollen kommt, keine Diskussion. Den Özil musst du so nehmen, wie er ist. Ich glaube nicht, dass er sich ändern wird. Man muss sich damit abfinden, dass er zehnmal im Jahr abtaucht. Ein Zidane oder ein Figo haben das nicht gemacht – und da liegt auch der Unterschied zwischen Özil und der absoluten Weltklasse."

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