22.08.2017 15:10 Uhr

Altach steht vor Spiel des Jahres

Klaus Schmidt weiß um die Schwere der Aufgabe
Klaus Schmidt weiß um die Schwere der Aufgabe

Die Ausgangsposition könnte besser sein. SCR Altach glaubt vor dem Playoff-Rückspiel am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) bei Maccabi Tel Aviv aber trotz der 0:1-Niederlage im Hinspiel fest an die Chance auf den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der Europa League. "Es ist das Spiel des Jahres für uns", betonte Trainer Klaus Schmidt. "Wir wollen in diese Gruppenphase."

Um den auch für den Vorarlberger Fußball historischen Coup zu schaffen, müssen die Altacher in Israel aber ihre Torflaute beenden. Bewerbsübergreifend sind sie bereits 362 Minuten ohne Treffer. "Wir sind uns im Klaren, dass wir gegen Maccabi ein Tor schießen müssen. Das haben wir aber schon vorher gewusst", erinnerte Schmidt.

Im Hinspiel in Innsbruck hatte seine Mannschaft einige Topchancen ausgelassen. In der Liga-Generalprobe beim LASK (0:0) traf Christian Gebauer die Stange. Schmidt will sich von all dem nicht beunruhigen lassen. "Viel schlimmer wäre es, wenn wir gar nicht zu Chancen kommen würden."

Über Zwischenlandung in Korfu geht es nach Israel

Die Altacher heben am Mittwoch in der Früh mit einem Zwischenstopp in Korfu in Richtung Israel ab. Mit an Bord sind auch Simon Piesinger nach seiner Anfang August erlittenen Knöchelverletzung und Nicolas Ngamaleu, der gegen den LASK wegen Adduktorenproblemen pausiert hatte. Der umworbene Stürmer aus Kamerun dürfte jedoch kaum zu halten sein, wenn die Altacher die Europa League verpassen.

Vor einem Wechsel steht auch Lucas Galvão. Der Verteidiger soll bei Rapid hoch im Kurs stehen, in Israel fehlt er ohnehin wegen einer Gelbsperre. "Es ist sehr, sehr gut, wenn von Altach Spieler in die Auslage kommen und sich für größere Mannschaften empfehlen", sagte Schmidt zu dieser Situation. Auf das Spiel am Donnerstag hätten mögliche Transfers aber keine Auswirkungen. "Die Mannschaft beschäftigt sich nicht damit."

Vielmehr beschäftigt sie sich mit dem Gegner, der üblicherweise sehr abwartend agiert und auf Konter lauert. "Das Resultat spielt ihnen in die Karten", meinte Schmidt. Man müsse aber abwarten, ob die Israelis auch zu Hause so zurückhaltend agieren. Für Altach gelte es, die Balance zwischen einem Anlauf auf das benötigte Auswärtstor und dem Halten der Null auf der eigenen Seite zu finden.

Die Hoffnung lebt

Die Hoffnung haben die Vorarlberger noch keineswegs aufgegeben. "Die Voraussetzungen könnten vom Ergebnis her besser sein, aber wir sind nicht chancenlos, weil wir schon in Innsbruck Paroli geboten haben und die bessere Mannschaft waren", betonte Schmidt. Die Altacher haben sich bereits durch drei Qualifikationsrunden gekämpft. "Das hat uns in dieser Art niemand zugetraut. Wir haben uns dieses Endspiel erarbeitet."

Es geht in Netanya 30 Kilometer nördlich von Tel Aviv über die Bühne. Die eigentliche Maccabi-Heimstätte, das Bloomfield-Stadion, ist wegen Umbauarbeiten derzeit nicht benutzbar. In seinem Ausweichquartier ist dem israelischen Vizemeister der Start in die heimische Meisterschaft misslungen. Nach elf Pflichtspielen ohne Niederlage setzte es am Sonntag gegen Beitar Jerusalem eine empfindliche 0:3-Pleite.

"Wir haben ein sehr wichtiges Spiel vor uns, und wenn wir nicht aggressiv genug sind, werden wir Probleme haben", warnte Maccabi-Trainer Jordi Cruyff auch vor den Altachern. Der Niederländer hat mit Steve McClaren einen prominenten Berater zur Seite gestellt bekommen. Der ehemalige englische Nationaltrainer soll den Cruyff-Sohn bei Coaching-Fragen unterstützen.
>> McClaren übernimmt Posten in Tel Aviv

"Es ist ein total anderer Bewerb, und wir sind Profis", sagte Maccabi-Verteidiger Yuval Shpungin nach der verpatzten Generalprobe. "Wir beginnen die zweite Hälfte mit einem Vorteil, und wir möchten sicherstellen, dass wir unser Ziel erreichen." Es lautet Gruppenphase. Gegen österreichische Vereine haben Teams aus Isreal sieben Spiele in Folge nicht verloren.

Mehr dazu:
>> Das Playoff der Europa League im Überblick

apa/red

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten