13.08.2017 11:55 Uhr

Austria-Personaldecke wird immer dünner

Die Violetten kämpften sich zum ersten vollen Erfolg
Die Violetten kämpften sich zum ersten vollen Erfolg

Die Austria hat den ersehnten ersten Saisonsieg in der Bundesliga eingefahren, die Personaldecke wird jedoch dünner. Nach dem 2:0-Sieg gegen den LASK durften die Wiener durchatmen. Rajko Rep vergab für die Linzer vier klare Chancen, ehe Kevin Friesenbichler die "Veilchen" auf Kurs brachte. Getrübt wurde ein turbulenter Samstag aus violetter Sicht aber vom langen Ausfall von Alexander Grünwald.

Wie kurz vor Anpfiff bekannt wurde, muss beim Mittelfeldmann eine im Derby zugezogene Knorpelverletzung im rechten Knie am Montag in Augsburg operativ behandelt werden. Die Herbstsaison ist für Grünwald damit vorbei. Neben dem bevorstehenden Abgang von Torschützenkönig Larry Kayode (17 Treffer) verliert die Austria mit dem Kärntner (11) damit auch ihren zweitbesten Scorer der abgelaufenen Saison.

"Natürlich muss man sich Gedanken machen", sagte Trainer Thorsten Fink auf die Frage nach möglichen Konsequenzen auf dem Transfermarkt. Schnellschüsse dürfte es aber vorerst nicht geben. "Wir schauen mal, ob es reicht bis Jänner von der Qualität des Kaders. Es ist schwierig, aber nicht unlösbar", betonte der Deutsche. Im zentralen Mittelfeld werden die Optionen dennoch knapp. Der 20-jährige Dominik Prokop scheint nun gesetzt, erster Ersatzmann ist Allrounder David de Paula.

Austria und der Transfermarkt - wird noch gehandelt?

Dass mit dem Spanier verlängert wurde, war aktuell gesehen nicht die schlechteste Entscheidung. Nächster Kandidat wäre bereits der erst Freitag verpflichtete Südkoreaner Lee Jin-hyun. Dem noch 19-Jährigen muss jedoch erst eine Akklimatisierung bei seiner ersten Auslandsstation zugestanden werden. Gegen den LASK verfolgte Lee die Partie von der Tribüne aus.

Und dann wäre noch Petar Filipovic. Der Innenverteidiger hat ein "konkretes" Angebot aus der Türkei vorliegen, wie Austria-Vorstand Markus Kraetschmer bestätigte. Filipovic besitze in seinem Vertrag auch eine Ausstiegsklausel. "Wir sind letztendlich in einer gewissen Zuseherrolle", meinte Kraetschmer. Sollte der Deutsch-Kroate die Klausel nutzen, stünde der Vizemeister plötzlich ohne eine weitere Stammkraft da. "Dann zu sagen, wir spielen noch um die Meisterschaft wäre problematisch", sagte Fink dazu.

Stürmer sind in Form vor Europa League

Was vor dem wichtigen Hinspiel im Play-off zur Europa League beim NK Osijek am kommenden Donnerstag positiv stimmte, war nicht nur der Sieg. Mit Friesenbichler traf erstmals in dieser Saison auch ein Stürmer. Der für ihn eingewechselte Christoph Monschein bereitete dann das 2:0 durch Felipe Pires in der Nachspielzeit vor. Der vor einer Unterschrift bei Manchester City stehende Larry Kayode war mit einem Mal vergessen.

"Wie haben zwei gute Stürmer, beide haben heute einen Scorerpunkt gemacht. Sie sind sehr wichtige Spieler für uns", sagte der als Kapitän eingelaufene Raphael Holzhauser. Friesenbichler spielte die Bedeutung seines ersten Saisontreffers herunter. Dass er einem Erfolgserlebnis nachlaufen würde, sei intern nie Thema gewesen. "Wir wissen, was wir können und der Trainer vertraut auf unsere Stärken", betonte der Mittelstürmer. "Der Sieg heute ist sicher wichtiger als mein Tor."

Der LASK musste sich knapp geschlagen geben

Ein Tor hätte auch dem LASK locker gelingen müssen. Rajko Rep verzweifelte jedoch bei seinen Versuchen, Osman Hadzikic im Austria-Gehäuse zu überwinden. Der Slowene ließ beste Chancen aus, Trainer Oliver Glasner war dementsprechend enttäuscht. "Fußball ist sehr einfach, es reduziert sich im Endeffekt darauf, haust du den Ball rein oder nicht", sagte Glasner. So setzte es für den Aufsteiger am Ende die erst dritte Pflichtspielniederlage in den vergangenen zehn Monaten.

Für Glasner bitter war, dass mit Rene Gartler und James Holland zwei Akteure wegen Muskelverletzungen vorzeitig vom Rasen mussten. Gartler wurde schon in der 3. Minute ausgetauscht. Der 31-Jährige hatte schon beim Aufwärmen ein Ziehen gespürt, es laut Glasner aber dennoch versucht. "Rene ist auch keine 17 mehr. Wenn zu mir ein Spieler sagt, er will es probieren und ich vom Arzt kein Stopp bekomme, darf er das", wollte der LASK-Coach das Thema aber nicht überstrapazieren.

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apa/red

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