13.08.2017 11:40 Uhr

Sturm-Coach tritt auf Euphorie-Bremse

"Nur nicht abheben", scheint sich der Sturm-Coach zu denken

Sturm Graz bejubelt den besten Saisonstart seit 34 Jahren. Mit dem 2:1-Erfolg gegen den WAC stellten die Steirer die Marke von vier Saisonsiegen aus den ersten vier Runden aus der Saison 1983/84 ein. Als einziges Team ohne Punkteverlust ist die Euphorie groß. Trainer Franco Foda ärgerte indes ein wiederholt spätes Gegentor. "Von abgeklärt sind wir noch ein Stück weit entfernt", resümierte er.

"Das müssen wir noch besser machen", sagte Foda und stieg auf die Euphoriebremse. "Wir müssen demütig bleiben, daran haben wir auch im letzten Jahr gut getan." Sturms Langzeittrainer weiß um das Euphoriepotenzial in der Murstadt und dass die Erwartungen schnell schwindelerregende Höhen erreichen können.

Sturm jubelt - Foda mahnt

Während seine Mannschaft in den Katakomben zu den Klängen von "Sierra Madre" feierte, schlüpfte der Mainzer in die Rolle des Mahners. "Wichtig ist, dass wir noch zielstrebiger und mit mehr Tempo nach vorne spielen", analysierte Foda. Er ärgerte sich über das späte Gegentor (81.), mit dem es seine Mannschaft noch einmal spannend machte. "Normalerweise muss man Zwei-Tore-Vorsprünge ruhig nach Hause spielen, meine Spieler lieben es aber anscheinend, den Trainer zu quälen", meinte Foda.

Er sah es seiner Mannschaft aber nach. "Das Stadion war euphorisch, die Spieler waren euphorisch. Wir haben weiter nach vorne gespielt, haben nach Ballverlust aber auch Räume hergegeben", meinte der Trainer. Auf ein Saisonziel in Form einer Platzierung wollte sich der 51-Jährige trotz des perfekten Saisonstarts nicht festlegen. "Wenn wir aber zwei Spieltage vor Schluss noch Erster sind, dann werden Sie von mir ein Statement hören."

Günstiger Spielplan für Sturm

Zu Saisonstart wusste Sturm auch den günstigen Spielplan zu nützen. Mit dem WAC und St. Pölten waren bisher zwei vermeintlich "Kleine" in der Liga zu Gast. Wie im Vorjahr präsentiert sich die Mannschaft früh gut in Schuss, und wird in dieser Spielzeit auch für ihre taktische Variabilität gelobt. "Defensiv stehen wir super, offensiv spielen wir Weltklasse. Ob Dreier-, Vierer- oder Fünferkette, wir können hinten alles spielen", schwärmte der erst 17-jährige Dario Maresic.

"Wir müssen variabel sein", meinte auch Peter Zulj. "Aber das Wichtigste ist, dass wir alle kämpfen und laufen. Wenn dann jeder seine fußballerische Qualität dazugibt, sind wir eine richtig geile Mannschaft."

Der WAC muss sich nach einer vor allem in der ersten Hälfte mutlosen Vorstellung Richtung Tabellenkeller orientieren. "Wir waren 65 Minuten zu passiv. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und machten viele leichte Fehler", sagte Boris Hüttenbrenner. Der Routinier hatte mit einem unzureichend geklärten Ball das 1:0 durch Deni Alar mitverschuldet. "Gegen Schluss haben wir aber ein anderes Gesicht gezeigt", war Hüttenbrenner mit seinem Trainer einer Meinung.

"Wir haben aber letztendlich verloren, und das tut immer weh", sagte Pfeifenberger nach der bereits dritten Saisonniederlage seiner Truppe. "Wir sind der verdiente Verlierer in diesem Spiel." Der ehemalige Torjäger ortete in der Offensive das größte Verbesserungspotenzial. Mit Bernd Gschweidl trug sich bisher erst ein Spieler in die Schützenliste ein, der dafür aber doppelt.

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apa

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