11.08.2017 10:22 Uhr

Völler setzt voll auf die Karte Herrlich

Heiko Herrlich und Rudi Völler sind das neue starke Duo in Leverkusen
Heiko Herrlich und Rudi Völler sind das neue starke Duo in Leverkusen

Heiko Herrlich soll Bayer Leverkusen nach einer enttäuschenden Saison wieder in den Europacup führen. Die Zuversicht bei den Rheinländern ist groß, die ersten Aufgaben jedoch unangenehm.

Heiko Herrlich fiebert schon jetzt dem Bundesliga-Saisonstart entgegen. "Was kann es Schöneres geben, als am ersten Spieltag vor einem Millionen-Publikum beim deutschen Meister anzutreten", sagt der neue Coach von Bayer Leverkusen mit Blick auf das Match am kommenden Freitag bei Rekordchampion Bayern München.

Zuvor fordert der Aufstiegstrainer von Jahn Regensburg, den Bayer-Sportchef Rudi Völler nach der verkorksten Spielzeit der Werkself im Juni aus dem Hut gezaubert hatte, aber volle Konzentration auf den DFB-Pokal.

Herrlich fordert Seriösität

Nachdem Bayer vergangene Spielzeit in der zweiten Runde bei Drittligist Sportfreunde Lotte die Segel streichen musste, soll es diesmal einige Runden weiter gehen. Vor dem Erstrundenspiel bei Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC warnte Herrlich aber eindringlich sein Team vor Überheblichkeit.

"Solche Spiele muss man seriös angehen. Wenn wir da von der Einstellung her nur ein bisschen nachlässig sind, könnte das eine Katastrophe werden", sagte der 45-Jährige nach den durchwachsenen Leistungen in den sieben Testspielen, von denen Bayer nur eines gewinnen konnte.

"Unterscheide zwischen Leistung und Ergebnis"

Dennoch war der frühere BVB-, Gladbach- und Bayer-Profi mit der Vorbereitung zufrieden: "Das waren anstrengende Wochen mit hartem Training, viel Bereitschaft und wenig Jammern."

Die Resultate seien sekundär. "Ich unterscheide immer zwischen Leistung und Ergebnis. Siege machen alles leichter und sind gut für Geist und Stimmung. Aber wir haben geschaut, dass jeder Spieler auf seine Einsätze kommt", so Herrlich.

Neuzugänge? "Wir halten die Augen auf"

Trotz der Abgänge von Torjäger Javier Hernández, Freistoßspezialist Hakan Çalhanoğlu und Abwehrchef Ömer Toprak peilt der fünfmalige Nationalspieler wie von der Geschäftsführung gewünscht einen Europacup-Platz an. Der Kader sei "stark genug, um die Ziele zu erreichen". Falls weitere Abgänge folgen, könne es aber "dünn" werden.

Völler, der seinem neuen Coach schon nach wenigen Wochen "sehr gute Arbeit und ein großes Engagement" bescheinigt, stellt Herrlich aber noch den ein oder anderen Zugang in Aussicht: "Wir halten die Augen auf, da kann sich noch was tun".

Völler schwärmt

Der Sportchef, der zuletzt in einer Saison Roger Schmidt und Tayfun Korkut den Laufpass geben musste, ist vom Trainer Herrlich überzeugt. "Er brennt. Er war ja schon Spieler hier, wir kennen uns seit Jahren. Seine Entwicklung als Trainer macht jeden hellhörig. Fußballsachverstand haben ja viele. Aber wie Heiko in anderthalb Jahren auf eine sehr, sehr beeindruckende Art und Weise unbeirrt zweimal nacheinander durch seinen Stil und durch seine Art zu führen aufgestiegen ist, hat uns alle hier begeistert", sagt der Weltmeister von 1990.

Deshalb glaubt der frühere Torjäger auch, dass Herrlich, der den vergleichsweise mittellosen Aufsteiger Regensburg in nur zwölf Monaten von der 4. in die 2. Liga geführt hat, Bayer wieder auf den richtigen Weg führt: "Bei Heiko geht es immer nach vorne. Das ist uns wichtig, denn das ist unser Stil bei Bayer. Wir wollen agieren und nicht reagieren."

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