05.08.2017 22:51 Uhr

Nach Elfer-Lotterie: Bayern holt den Supercup

Die Bayern-Stars bejubeln den späten Ausgleich von Joshua Kimmich
Die Bayern-Stars bejubeln den späten Ausgleich von Joshua Kimmich

Bayern München hat nach seiner Niederlagenserie in der Vorbereitung einen Befreiungsschlag gelandet und den ersten Titel der neuen Saison gewonnen.

Die zuletzt viel kritisierte Mannschaft von Carlo Ancelotti gewann den Supercup 2017 bei Pokalsieger Borussia Dortmund durch ein 7:6 im Elfmeterschießen und tankte zwei Wochen vor dem Saisonstart wieder Selbstvertrauen. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 (1:1) gestanden.

Mit sechs Erfolgen sind die Münchner nun alleiniger Supercup-Rekordsieger vor dem BVB (fünf Siege). Nach dem frühen Rückstand durch Christian Pulisic (12.) glich Robert Lewandowski (18.) aus. Bundesliga-Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang (71.) brachte Dortmund erneut nach vorne, ehe ein Eigentor von Torhüter Roman Bürki (88.) die Münchner ins Elfmeterschießen rettete.

Die Bayern verdarben dem neuen BVB-Coach Peter Bosz seinen Pflichtspiel-Einstand. Vom Punkt vergab Joshua Kimmich für die Bayern. Aufseiten der Dortmunder scheiterte zunächst Sebastian Rode, dann verschoss Marc Bartra den entscheidenden Elfer.

"Ich glaube, dass das Spiel gar nicht ins Elfmeterschießen hätte gehen dürfen. Dann fiel so ein kurioses Tor", sagte Bürki. Sein Gegenüber Sven Ulreich zeigte sich glücklich: "Wir wissen, dass wir die Vorbereitung nicht so bestritten haben, wie wir es sollten. Heute haben wir wieder den FC Bayern gesehen. Heute haben wir die Moral bewiesen, die wir an den Tag legen müssen".

Beim BVB fiel das Pflichtspiel-Comeback von Mario Götze nach fünfmonatiger Pause aufgrund einer Stoffwechselerkrankung ins Wasser. Der WM-Held musste wegen Rückenproblemen passen. Zudem musste Bosz auf Kapitän Marcel Schmelzer, Julian Weigl, Marco Reus, Raphaël Guerreiro, André Schürrle, Shinji Kagawa und Emre Mor verzichten.

Dem deutschen Rekordmeister erging es nicht besser. Ancelotti fehlten Manuel Neuer, James, Thiago, Jérôme Boateng, Arjen Robben, David Alaba und Juan Bernat.

Lewandowski kontert Pulisic

Nach einer bisher verkorksten Vorbereitung waren beide Mannschaften zunächst um Sicherheit in ihrem Spiel bemüht. Den ersten Warnschuss in einer intensiven Begegnung gaben die Gäste ab, die in den vergangenen sechs Spielen fünf Niederlagen kassiert hatten. Lewandowski zielte jedoch zu ungenau (11.).

Nach einem groben Fehler von Javi Martínez ging der BVB eine Minute später in Führung. US-Nationalspieler Pulisic ließ Neuer-Vertreter Sven Ulreich nach einem Ballverlust des Spaniers vor dem eigenen Strafraum keine Abwehrchance. Wie schon bei den jüngsten Pleiten gegen Inter Mailand, den FC Liverpool und den SSC Neapel lagen die Bayern damit früh in Rückstand.

Die Münchner zeigten aber eine Reaktion. Angetrieben vom starken Arturo Vidal kam der deutsche Meister immer besser in die Begegnung. Lewandowski glich aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Joshua Kimmich aus kurzer Distanz aus. Schiedsrichter Felix Zwayer bemühte dabei erstmals seinen Video-Assistenten Tobias Stieler. Nach Rücksprache gab Zwayer den Treffer - eine umstrittene Entscheidung.

Bayern vor der Pause stärker

Nach dem Ausgleich wurden die Bayern stärker und übernahmen immer mehr die Spielkontrolle. Der BVB verteidigte recht hoch, die Münchner kamen dadurch einige Male gefährlich in den Rücken der Dortmunder Abwehr.

Während die Westfalen, die vor dem Supercup nur zwei ihrer sechs Testspiele gewonnen hatten, nur noch durch Gonzalo Castro vor der Pause gefährlich wurden (24.), bot sich dem Ancelotti-Team in der ersten Halbzeit gleich mehrfach die Chance zur Führung. Doch der lauffreudige Thomas Müller (31./35.) und Corentin Tolisso (39.) vergaben gute Möglichkeiten.

Nach dem Wechsel büßten die Gäste vor 81.360 Zuschauern ihre Dominanz ein. Dortmund kam wieder besser ins Spiel, während die Münchner etwas müde wirkten. Dem BVB-Spiel mangelte es zunächst aber an Genauigkeit. Dafür agierten die Schwarz-Gelben in der Defensive nun aufmerksamer.

 

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