01.08.2017 16:15 Uhr

Nadine Prohaska: "Ich bin bereit"

Prohaska:
Prohaska: "Wenn es nach mir geht, müssen wir es gegen Dänemark nicht so spannend machen"

Nur ganze 42 Minuten hatte Dominik Thalhammer bei dieser Europameisterschaft den gesamten ÖFB-Kader zur Verfügung. Dann musste die linke Flügelspielerin Lisa Makas mit einem Kreuzbandriss vom Platz. Ihr Ersatz fand sofort ins Spiel und ist auch im EM-Halbfinale gegen Dänemark am Donnerstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) bereit für Großes: Nadine Prohaska.

"Es tut mir irrsinnig leid für Lisa, das ist richtig schade", bekundete die 26-Jährige ihr Mitgefühl. Für sie selbst ist der Ausfall aber nun eine Möglichkeit: "Ja, klar tun sich Chancen für mich auf. Ich bin bereit."

Bereit war sie auch schon in den anderen Spielen – aber nur von der Bank aus. Gegen die Schweiz wurde Prohaska in der 39. Minute eingewechselt, weil Makas sich eine Platzwunde zuzog. Gegen Frankreich, Island und Spanien sammelte sie 21, 34 und 48 Minuten.

Im Basketball nennt man den Spieler, der zu Beginn zwar auf der Bank sitzt, aber doch durch frühe Einwechslungen großen Einfluss auf das Spielgeschehen haben, Sixth Man. Ist Prohaska demnach die Twelfth Woman?

"Im Basketball kenne ich mich nicht gut aus. Aber ja, ich denke schon, dass ich relativ knapp dran bin", lachte die Wienerin. "Bis jetzt ist es mir auch gut gelungen, jeweils sofort ins Spiel zu finden. Ich habe mich immer schon darauf vorbereitet", fügte sie weiters an – wieder mit einem Verweis auf die mentale Vorarbeit, die alle Spielerinnen leisten. Das muss sie auch, denn die Einwechslungen waren zumindest in zwei (verletzungsbedingten) Fällen relativ hektisch. "Aber ich weiß ja, was zu tun ist."

"Die haben ja nicht umsonst Deutschland rausgeschmissen"

Nun steht im Halbfinale das Startelf-Debüt an. Laut Eigenbeschreibung ist Prohaska flink, wendig und kann ihren Körper gut einsetzen. "Ich kann auch ganz gut mit dem Ball umgehen, denke ich", ergänzte die Technikerin.

Diese Attribute bestätigte auch ihre Partnerin am linken Flügel, Verena Aschauer. Eine Umstellung von Makas auf Prohaska ist für die Verteidigerin kein Problem. "Wir wissen alle, um was es geht. Ich bin mit beiden gut eingespielt."

Der 4:2-Testspielerfolg gegen Dänemark bei der Generalprobe für die EM vor noch nicht einmal einem Monat ist allen Beteiligten natürlich noch gut in Erinnerung. Damals konnte Aschauer gegen die tief stehenden Skandinavierinnen auch offensiv viele Akzente setzen. Das war im Viertelfinale nicht möglich.

"Im Pressing müssen wir besser zusammen agieren als gegen Spanien. Mit unserem defensiven Block stehen wir schon gut. Wenn wir den Ball dann einmal haben, müssen wir ihn auch laufen lassen", so Aschauer.

Vom relativ lockeren Erfolg über die Dänemark lässt sich Österreich nun nicht blenden. Das wird keine Spielerin müde zu betonen. "Es ist nicht zu vergleichen, das ist ein neues Spiel", meinte Prohaska und Aschauer brachte ein Argument, dem man wohl nicht widersprechen kann: "Wir müssen aufpassen. Die haben ja nicht umsonst Deutschland rausgeschmissen."

Mehr dazu:
>> Dänemark sinnt auf Revanche
>> Kreuzbandriss: EM-Out für ÖFB-Spielerin
>> Thalhammer und die Revolution im Sport

Johannes Sturm, weltfussball.at aus Wageningen

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten