24.07.2017 12:10 Uhr

Was macht das Rapid-Präsidium?

Das Präsidium des SK Rapid tagte am Montag. Dabei war nicht nur der verpatzte Saisonstart Thema, sondern auch die erfolglose Suche nach einem Stürmer.

Wer gehört diesem enorm wichtigen Gremium eigentlich an? Eine weltfussball-Analyse: Rapid-Präsident Michael Krammer versammelte am Montag Nikolaus Rosenauer, Martin Bruckner, Erich Haider, Gerhard Höckner, Petra Gregorits, Josef Kamper und Thomas Waldner. Diese acht Personen haben eines gemeinsam: Sie verfügen über keine Erfahrung im Profi-Fußball. Niemand war je im Oberhaus tätig oder hat Ahnung von der Materie. Offensichtlich die besten Voraussetzungen um für den beliebtesten Verein des Landes verantwortlich zu sein.

Im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung 2016 wurden Krammer und Co ins Rapid-Präsidium gewählt. Ein historischer Tag für die Hütteldorfer. Die Erfolgsbilanz der Führungsriege? Ex-Bundesheer-Offizier Krammer hatte den grün-weißen Fans den Einzug in die Top 50 von Europa vorgegaukelt. Aktuell verpasste Rapid in der vergangenen Saison nicht nur die Europacup-Teilnahme, sondern war lange Zeit sogar in Abstiegsgefahr. Die schlechteste Spielzeit der Vereinsgeschichte wurde hauchdünn verfehlt. Und 2017/18? Eine katastrophale Vorstellung vor der Pause beim Cup-Aufstieg in Schwaz und ein 2:2-Remis daheim gegen Mattersburg.

Der Rapid-Pressesprecher bestätigte am Montag gegenüber weltfussball die Präsidiumssitzung. Diese findet am späten Nachmittag in der Geschäftsstelle statt. "Die Sitzungen sind im Regefall (sic!), so auch heute, mit kenerlei (sic!) Medienaktivitäten verbunden!", so die schriftliche Antwort von Peter Klinglmüller, Direktor für Kommunikation, Medien und PR beim SK Rapid.

Rundumschlag von Sportchef Bickel

Kein Wunder, dass die Nerven schon nach der Auftaktrunde blank liegen: "Dumm" (Rapid-Trainer Goran Djuricin über Joelinton) und "Deppen" (Rapid-Abwehrtalent Maximilian Wöber), nun legte auch Rapid-Sportchef Fredy Bickel nach.

Der Schweizer wird in der Montag-Ausgabe des "Kurier" so zitiert: "Ich habe das in Österreich noch nie gemacht, und es soll auch die Dummheit von Joelinton nicht entschuldigen, aber diesmal muss ich den Schiedsrichter kritisieren." Bickel meinte über Referee Markus Hameter: "Das war die schlimmste Schiri-Leistung, seit ich bei Rapid bin. Er hatte nie eine Linie und das Spiel massiv beeinflusst. Joelinton war nicht brutal, Novak bei seinem Einsteigen schon. Ich finde es unglaublich, das nicht zu ahnden."

Bickel sollte sich aber auch selbst bei der Nase nehmen, denn er schaffte es bisher nicht einen Neuzugang an vorderster Front zu präsentieren. Einen "Blitz-Transfer" durch die Personalnot nach der Sperre für Joelinton schloss der Schweizer aus: "Nein, diese Woche sicher nicht."

Der Rapid-Sportchef nimmt vielmehr Philipp Prosenik in die Pflicht, der am Samstag grinsend auf der Tribüne saß: "Er wollte lieber auf seine Chance warten, als zu wechseln. Jetzt soll er sie nutzen." Beim Auswärtsspiel am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen den SKN St. Pölten. Also genau gegen jenen Verein, zu dem Prosenik einen Transfer verweigerte: "Ich würde mich nie in die Aufstellung einmischen. Aber da Philipp mehr Erfahrung hat als Alex Sobczyk, kann ich mir gut vorstellen, dass er beginnt. Dann sehen wir, was er uns beweisen will", nahm Bickel den Stürmer in die Pflicht.

Bei Rapid ist die Zeit der Zurückhaltung endgültig vorbei. Aber am Montag tagte ja das Präsidium. Ohne Fußball-Kompetenz. Man kann eben nicht alles haben.

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ct

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