Das ist eine Überraschung: Mittelfeldspieler Sven Bender verlässt Borussia Dortmund. Den 28-Jährigen zieht es zu Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen. Das bestätigten beide Klubs am Donnerstag.

Die Dortmunder kassieren laut "kicker" und "Funke Mediengruppe" eine Ablösesumme von mehr als 15 Millionen Euro für den früheren Nationalspieler. In Leverkusen unterschreibt Bender vorbehaltlich des noch zu absolvierenden Medizin-Checks einen Vertrag bis 2021.

Bender hat sich zu diesem Schritt entschlossen, weil er unter dem neuen BVB-Trainer Peter Bosz keine Chance auf regelmäßige Einsatzzeiten sieht.

"Ich bin vor wenigen Tagen mit der persönlichen Bitte auf Aki Watzke (Geschäftsführer, Anm. d. Red.) und Michael Zorc (Sportdirektor) zugegangen, nach acht Jahren beim BVB noch einmal eine neue Herausforderung annehmen zu dürfen", sagte Bender. "Es ging mir schon als kleiner Junge immer nur darum, auf dem Platz zu stehen. Auch aufgrund von Verletzungen ist es mir zuletzt leider nicht mehr gelungen, beim BVB regelmäßig zum Einsatz zu kommen."

BVB wollte Bender nicht abgeben

Bender erklärte weiter: "Ich bin sehr dankbar, dass Borussia Dortmund meinen Willen – trotz des unbedingten Wunsches, mich zu halten – respektiert hat. Ich empfinde das als große Wertschätzung."

Alle Versuche, den Publikumsliebling von einem Verbleib zu überzeugen, seien "leider fehlgeschlagen", bestätigte Zorc. "Ganz ehrlich: Wenn es nicht ausgerechnet 'Manni' mit seiner BVB-Vita gewesen wäre, der einen solchen Wunsch vorgetragen hätte, dann hätten wir niemals 'Ja' gesagt", ergänzte Watzke. "Der BVB wird 'Iron Manni' auch in Zukunft immer als festen Bestandteil der BVB-Familie behandeln", heißt es im Statement des Klubs.

Bender bedankte sich für seine Zeit beim BVB. "Die Jahre in Dortmund haben nicht nur meine Karriere, sondern mein ganzes Leben und das meiner Familie geprägt", erklärte der gebürtige Rosenheimer.

Wiedervereinigung der Bender-Zwillinge

Bei Bayer trifft Sven Bender auf seinen Zwillingsbruder Lars. Beide spielten bis 2009 zusammen bei 1860 München. Dann zog es Sven zum BVB und Lars nach Leverkusen.

In Dortmund hatte Sven Bender zuletzt einen schweren Stand. Ex-Coach Thomas Tuchel sah in dem kampfstarken, aber fußballerisch limitierten Sechser eher einen Innenverteidiger.

Auch Bosz gilt als Trainer, der in der Schaltzentrale eher auf technisch beschlagene Akteure setzt. In der Innenverteidigung ist die Konkurrenz durch Sokratis, Marc Bartra, Ömer Toprak, Dan-Axel Zagadou und Neven Subotić groß.

Sven Bender absolvierte für die Borussia 158 Bundesligaspiele und lief 31 Mal in der Champions League sowie 14 Mal in der Europa League auf. Er ist nach Dominik Kohr (FC Augsburg) der zweite Neuzugang in der laufenden Transferperiode für die Werkself.