Vedad Ibišević schindet sich aktuell mit seinem Verein Hertha BSC im Trainingslager in Bad Saarow. Der 32-Jährige sieht die Grundlagenarbeit als notwendiges Übel an, aber auch als Legitimation für die hohen Gehälter im Fußball. 

"Wenn ich gerade jetzt bei dem Pensum im Trainingslager höre, dass Fußballer zu viel verdienen, verstehe ich das nicht. Es ist ein harter Job. Eine gute Saison zu spielen, ist schwer, aber eine Karriere über zehn Jahre in der Bundesliga zu erreichen bedeutet sehr, sehr harte Arbeit", sagte Ibišević  gegenüber dem "kicker". Für die Spieler seien die Inhalte der Vorbereitung "sicherlich nicht angenehm", allerdings wisse der Routinier aus Erfahrung, dass man als Spieler ohne Fitness in der Bundesliga "nichts zu suchen" habe. 

Zumal die Berliner in der kommenden Spielzeit besonders gefordert sein werden. Erstmals seit sieben Jahren spielt Hertha wieder europäisch. Eine Tatsache, die der Bosnier mit gemischten Gefühlen sieht. "Es gibt genügend Beispiele aus der Vergangenheit, die uns eine Warnung sein müssen. Es könnte durchaus eine schwierige Saison für uns werden. Wir haben keine Erfahrung, wir müssen lernen, aber es liegt alles an uns. Wenn wir uns schnell zurechtfinden, können wir trotzdem eine gute Saison spielen", so Ibišević, der von seiner Mannschaft forderte die neuen Herausforderungen "mit Freude" anzugehen und die Europa League "nicht als etwas Negatives" anzusehen. 

Hertha gut gerüstet für eine schwere Saison

Ein konkretes Saisonziel für die kommende Bundesligaspielzeit wollte der Kapitän nicht ausgeben. Er erwarte, dass "Mannschaften wie Schalke, Leverkusen oder Gladbach, die letztes Jahr geschwächelt haben" stark zurückkommen werden. Zudem werde die Liga durch die starken Aufsteiger aus Hannover und Stuttgart noch ausgeglichener. Aus diesem Grund sei eine Prognose schwierig.

In Sachen Europa League wurde Ibišević dafür deutlicher. "Ich würde gerne die Gruppenphase überstehen. Schöne Reisen allein reichen ja auch nicht. Es hängt natürlich auch von der Auslosung ab, aber wir wollen so viel mitnehmen wie möglich." 

Mit den bisherigen Neuzugängen Matthew Leckie, Karim Rekik und Davie Selke zeigte sich der Bosnier zufrieden. "Wir haben gute Spieler bekommen, die Qualität haben, sonst wären sie nicht gekommen. Jetzt geht es darum, die Jungs so schnell wie möglich zu integrieren, damit sie uns schnell weiterhelfen."