29.06.2017 10:55 Uhr

Studie belegt: Neubau statt Happel-Umbau

Investition ins alte Ernst Happel-Stadion sind schwer zu rechtfertigen
Investition ins alte Ernst Happel-Stadion sind schwer zu rechtfertigen

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat im Bestreben nach einem neuen großen Stadion in Wien einen ersten kleinen Sieg errungen. Eine vom unabhängigen Institut für Sportstättenberatung (IFS) durchgeführte Machbarkeitsstudie legt einen Neubau nahe, ließ Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag in der Fragestunde des Nationalrates wissen.

Die von der Gemeinde Wien und dem Sportministerium in Auftrag gegebene Studie sollte alle Optionen vom Umbau des alten Ernst-Happel-Stadions im Wiener Prater bis zum Neubau beleuchten. Erste Schlüsse daraus seien laut Doskozil, dass es angesichts der Bausubstanz und der Denkmalschutzauflagen "sehr schwierig" sein würde, eine neuerliche Investition in die bestehende Infrastruktur zu rechtfertigen.

"Ziel muss sein, dass Österreich wieder über eine Sportstätte verfügt, die den zeitgemäßen Anforderungen und internationalem Standard entspricht. Nach Beurteilung aller Kriterien durch Experten soll eine Arena für unser Fußball-Nationalteam entstehen, die multifunktional ausgerichtet auch für andere Sportgroßveranstaltungen oder Events als Austragungsort dient", erklärte Doskozil.

Auch Mailath-Pokorny ist nun für den Neubau

Das unter Denkmalschutz stehende und 86 Jahre alte Happel-Stadion entspricht längst nicht mehr den modernen Anforderungen, auch wenn das Stadion für die EURO 2008 um 36,9 Millionen Euro renoviert und umgebaut worden war. Der ÖFB strebt daher einen Neubau an und erhält nun zur Freude von Verbandspräsident Leo Windtner durch die Machbarkeitsstudie Unterstützung.

"Es ist offensichtlich, dass das 1931 erbaute Ernst-Happel-Stadion im internationalen Vergleich mittlerweile abfällt. Die Zeit ist definitiv reif, für das Nationalteam und all seine tollen und treuen Fans eine zeitgemäße Infrastruktur zu schaffen, die auch wirtschaftlich darstellbar ist. Darüber hinaus ist Wien auch ein äußerst gefragter Austragungsort für internationale Fußballgroßereignisse, wenn die infrastrukturellen Anforderungen erfüllt werden", sagte Windtner.

Auch der Wiener Sport- und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, der Anfang Februar in einem Standard-Interview noch eine Renovierung des aktuellen Stadions präferiert hatte, ist nun Befürworter eines Neubaus. Eine moderne Multifunktionsarena würde "den Stellenwert Wiens als anerkannter Austragungsort von Großveranstaltungen weiter festigen", so Mailath-Pokorny. Die möglichen Kosten sind nicht bekannt und sollen neben anderen offenen Fragen in einer zweiten Phase geklärt werden.

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apa/red

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