21.06.2017 15:29 Uhr

Rampenlicht: Magath-Flops wirbeln in Asien

Edu (r.) scheint in Südkorea sein Glück gefunden zu haben
Edu (r.) scheint in Südkorea sein Glück gefunden zu haben

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute wirft weltfussball einen Blick nach Asien und nimmt sowohl Felix Magath als auch zwei seiner kuriosen Schalke-Transfers in den Fokus.

Felix Magath ist wohl einer der schillerndsten Trainer in der Geschichte des deutschen Fußballs. Neben seinen zahlreichen Erfolgen sind vielen Fußballfans vor allem Magaths teilweise schwer nachvollziehbare Transfers im Gedächtnis. 

Seit 2016 steht der gebürtige Aschaffenburger, der unter anderem beim FC Bayern und auf Schalke coachte, in China bei Shandong Luneng unter Vertrag. Aktuell läuft es für Magath dort nach einem durchwachsenen ersten Jahr richtig gut. Shandong liegt nach 13 Spieltagen in der Super League auf Rang vier. 

"Diese Arbeit ist die bisher größte Herausforderung meiner Trainerlaufbahn. Gern schaue ich auf die letzten zwölf Monate zurück und dabei gleichzeitig optimistisch in die Zukunft. Wir sind auf einem guten Weg", bilanzierte Magath vor wenigen Tagen. Die Begeisterungsfähigkeit der chinesischen Fans sei "beeindruckend". Zudem zeigte sich der Trainer begeistert von der chinesischen Kultur.

Früher Mitläufer, heute Mannschaftskapitän

Einer, der maßgeblichen Anteil am aktuellen Erfolg von Magaths Truppe hat ist Junmin Hao. Hao war eine der kuriosesten Errungenschaften zu Zeiten Magaths bei Schalke 04. Magath, damals Trainer und Sportdirektor in Personalunion, versuchte den schwierigen Spagat zwischen Schuldenabbau und sportlichem Erfolg mit besonders einfallsreichen Transfers zu bewältigen.

Bei Hao klappte das nur bedingt. Der Chinese kam in zwei Jahren bei Königsblau lediglich auf 17 Pflichtspieleinsätze und blieb dabei ohne Treffer. Jedoch darf sich der zentrale Mittelfeldspieler aufgrund seiner Einsätze in den ersten beiden Runden des DFB-Pokals 2010/11 offiziell Pokalsieger nennen.

Nach seiner Rückkehr nach China im Jahr 2011 läuft es für den heute 30-Jährigen deutlich besser. In Shangdong ist er seit dieser Saison Mannschaftskapitän und verpasste bislang keine Spielminute.

Zusammen mit Hao laufen für den Klub aus der Millionenstadt Jinan klangvolle Namen wie der frühere Freiburg-Knipser Papiss Demba Cissé oder Italiens EM-Teilnehmer Graziano Pelle auf.

Edu, der Champions-League-Experte

Am 5. April 2011 war Hao aber keiner der Hauptdarsteller im Schalker Trikot. Dafür brillierte ein Magath-Transfer, der nicht ganz zu Unrecht ähnlich belächelt wurde wie der Chinese: Edu.

Damals gastierte Schalke ohne den bereits entlassenen Magath im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Inter Mailand. Nach einem frühen Rückstand drehten die Knappen richtig auf und bezwangen den Titelverteidiger mit sage und schreibe 5:2. Eine historische Nacht für Schalke und vor allem für Edu, der zwei Treffer beisteuerte.

Ansonsten galt der Brasilianer, der aus Südkorea zu den Königsblauen wechselte und zuvor in Mainz und Bochum keinen besonders guten Eindruck hinterließ, nämlich eher als Mittelklasse-Stürmer. In 97 Bundesligaspielen erzielte er magere elf Tore.

Nachdem sich Edu auf Schalke ebenfalls nicht langfristig durchsetzen konnte, versuchte er sein Glück bei Beşiktaş und Greuther Fürth. Allerdings blieb der Offensivmann auch dort ohne durchschlagenden Erfolg.

Seit 2016 spielt der bullige Stürmer erneut in Südkorea beim FC Jeonbuk. Dort scheint Edu endlich sein Glück gefunden zu haben. 

Mit dem südkoreanischen Meister schrieb der 1,85-Meter-Mann nämlich sein zweites Champions-League-Märchen und gewann die asiatische Version des Wettbewerbs in der vergangenen Saison. Der 35-Jährige gehört zum Stammpersonal.

Timo Schäfers

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