29.05.2017 11:54 Uhr

Streich und Freiburg droht "Hürdenlauf"

Auf Christian Streich und den SC Freiburg warten stressige Wochen
Auf Christian Streich und den SC Freiburg warten stressige Wochen

Die guten Leistungen und die Teilnahme an der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation sind für den SC Freiburg und Coach Christian Streich auch ein bisschen Fluch der guten Tat. Der Terminplan ist eng gestrickt - und Leistungsträger stehen vor dem Absprung.

Für die anstehende Herausforderung mit dem "Tanz auf drei Hochzeiten" verzichtet Christian Streich sogar auf ein paar erholsame Tage. Noch in dieser Woche wird der Trainer des SC Freiburg seinen wohlverdienten Urlaub unterbrechen, im Breisgau ein paar Dinge regeln - und dann noch einmal fernab der Heimat ausspannen. Nicht allzu lange natürlich, denn auf Streich wartet viel Arbeit.

Kaderzusammenstellung, Terminanpassung, Saisonvorbereitung - Streich und seine Kollegen werden nach der herausragenden Spielzeit in der Bundesliga alle Hände voll zu tun haben. "Für unsere Trainer ist das wieder eine neue Aufgabe, und wir haben natürlich alle Respekt davor", sagte Vereinspräsident Fritz Keller in der "ARD": "Aber wir freuen uns darauf und geben das Beste."

"Wenn einer geht, dann geht er eben"

Keller war die Freude nach dem DFB-Pokal-Finale anzusehen, schließlich zog der Sport-Club dank des Sieges von Borussia Dortmund in die 3. Runde der Europa-League-Qualifikation ein. Aber nicht nur die hierdurch verkürzte Sommerpause fordert die Verantwortlichen, auch die notwendige Suche nach mehr Qualität im Kader und Ersatz für mögliche Abgänge wird zur kniffligen Aufgabe. Der Fluch der guten Taten, sozusagen.

"Ich bin total positiv und gehe davon aus, dass der Großteil der Mannschaft zusammenbleibt", hatte Streich zuletzt dennoch gemeint und fast trotzig ergänzt: "Wenn einer geht, dann geht er eben." Der 51-Jährige wisse zwar "von einem was", aber darüber wolle er nicht sprechen.

Philipp auf dem Weg nach Leipzig?

Mit diesem Spieler X war sicher Vincenzo Grifo gemeint - der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler unterschrieb am Sonntag beim Ligarivalen Borussia Mönchengladbach erwartungsgemäß einen Vierjahres-Vertrag. Streichs Einschätzung, dass "ansonsten aber alle bleiben", war dennoch naiv (und womöglich geflunkert). Denn auch der Coach dürfte ahnen, dass in Maximilian Philipp wahrscheinlich noch der technisch beste Freiburger dem Ruf von RB Leipzig folgen wird.

Vorsorglich planen die Breisgauer daher den Kauf von zwei offensiven Spielern, welche die beiden Stürmer Nils Petersen und Florian Niederlechner bedienen. Zudem wird für Linksverteidiger Christian Günter, der hin und wieder überspielt wirkte, ein Back-up gesucht. Schnellstmöglich, denn die Zeit drängt.

Milan oder Eindhoven "drohen"

Bereits am 27. Juli findet das Hinspiel in der 3. Qualifikationsrunde der Europa League statt, namhafte Gegner wie der AC Mailand oder PSV Eindhoven könnten Freiburg zugelost werden. Das für diese Zeit schon eingeplante Trainingslager (20. bis 29. Juli) muss zwangsläufig gekürzt werden.

"Es wird spannend, aber wir werden das alles regeln", wird Sportdirektor Klemens Hartenbach im "kicker" zitiert. Die vierte Europacup-Teilnahme der Vereinsgeschichte rufe schließlich größtenteils "Freude pur" hervor.

Bei den Spielern, die ganz sicher bleiben, ist das nicht anders. "Das ist für viele besonders, weil die meisten von uns zum ersten Mal international dabei sind. Wir werden es genießen", sagte Mike Frantz. Und Nicolas Höfler meinte: "Das ist die Krönung einer guten Saison und für alle eine große Motivation, nächste Saison wieder Vollgas zu geben." Streich und Co. müssen das schon weit vor dem ersten Spiel tun.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten