17.05.2017 09:36 Uhr

Nach EM-Aus: U17 zwischen Frust und Stolz

Bitteres Aus für die deutschen Talente um Torjäger Jann-Fiete Arp
Bitteres Aus für die deutschen Talente um Torjäger Jann-Fiete Arp

Wieder kein Titel, aber eine gute Leistung beim Premieren-Auftritt auf Europas großer Bühne: Deutschlands U17-Nachwuchs reist nach dem Halbfinal-Aus bei der EM in Kroatien mit gemischten Gefühlen zurück in die Heimat.

"Im Moment sind wir niedergeschlagen, aber wir nehmen mit, dass wir definitiv ein gutes Turnier gespielt haben", sagte Coach Christian Wück nach dem 2:4 im Elfmeterschießen gegen Spanien. Einige seiner Nachwuchs-Talente nutzen in Kroatien die Chance, um auf sich aufmerksam zu machen.

Vor allem Goalgetter Jann-Fiete Arp vom Hamburger SV, der sieben Tore erzielte, und Offensivspieler Elias Abouchabaka von RB Leipzig betrieben Eigenwerbung. "Es ist mein Job, für die Mannschaft viele Tore zu schießen. Mein Ziel ist es, ein möglichst kompletter Stürmer zu werden und meiner Mannschaft mit vielen Toren zu helfen", erklärte der 17-jährige Arp. Wück lobte: "Fiete ist ein Führungsspieler, sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz. Er hat einen kühlen Kopf, auch in Drucksituationen, und bringt seine Leistung."

Auch Abouchabaka präsentierte sich in Kroatien stark. "Er hat gezeigt, wie wichtig er für das Team ist. Er bringt Struktur in das Spiel und ist sehr torgefährlich", urteilte Wück. Der 43-Jährige baut für die zukünftige Entwicklung vor allem auf die Offensivstärke seines Teams, das in der Vorrunde mit 15 Treffern einen neuen Rekord aufstellte. "Wir haben von Anfang an gesagt, der Jahrgang ist sehr offensivstark, und das hat sich auch bewahrheitet", so der Bundestrainer.

Final-Trauma bleibt bestehen

Trotz des Ausscheidens gegen die starken Spanier wertet Wück die Europameisterschaft als wichtige Erfahrung für die Entwicklung der jungen Spieler. "Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich in den letzten Wochen entwickelt hat und wie sie gereift ist", sagte der frühere Bundesliga-Profi. Auch Torjäger Arp urteilte schon vor dem Habfinale: "Wir müssen uns in unserer Altersklasse gegen die besten Spieler Europas durchsetzen. Das ist für die Weiterentwicklung hervorragend."

Ihren Titelanspruch haben die DFB-Junioren trotz der positiven Aspekte allerdings wieder einmal nicht erfüllen können. 2009 holte der Jahrgang um Mario Götze und Marc-André ter Stegen den letzten Titel im U17-Bereich, danach scheiterten die Teams dreimal im Finale.

Doch schon bei der U17-WM im Oktober in Indien bietet sich für Wück und seine Mannschaft wieder eine Titelchance - und die Möglichkeit zum nächsten Entwicklungsschritt. Abouchabaka prophezeite nach der WM-Qualifikation, die die bestens fünf Teams der EM geschafft haben: "Solch eine Endrunde bringt einen sowohl als Mannschaft als auch als einzelnen Spieler enorm weiter. Der Vergleich mit den besten Gegnern im eigenen Altersbereich ist sehr reizvoll."

 

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