13.05.2017 19:40 Uhr

Tuchel vor "Endspielen" optimistisch

Thomas Tuchel geht optimistisch in das Saisonfinale
Thomas Tuchel geht optimistisch in das Saisonfinale

Dortmund spielt inmitten der Diskussionen über Thomas Tuchel nur 1:1 beim FC Augsburg. Platz drei ist wieder in Gefahr, zudem schmerzt der Ausfall von Julian Weigl.

Thomas Tuchel musste schmunzeln, mit dieser Pointe am Ende einer "sehr außergewöhnlichen Woche" hatte er nicht gerechnet. Ob er Spanisch spreche, wurde der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 1:1 (1:1) beim FC Augsburg von einem iberischen Reporter gefragt, schließlich werde er ja beim FC Barcelona gehandelt. "Fließend", sagte Tuchel und grinste. Ernster fügte er an: "Ich weiß davon nichts, deshalb bedeutet es jetzt auch nicht so viel."

Und doch war es für Tuchel in der wohl schwierigsten Phase seiner jungen Karriere als Profitrainer ein willkommener Moment des Abschweifens. Weg von der leidigen Diskussion über seine Zukunft, weg von der sportlichen Lage, die durch das Unentschieden bei den nun fast geretteten Augsburgern und den Knöchelbruch von Schlüsselspieler Julian Weigl wieder etwas schwieriger geworden war.

"Verlust, den wir nicht eins zu eins kompensieren können"

"Wir haben jetzt zwei Endspiele, eins in Dortmund, eins in Berlin", sagte Tuchel, "und wir haben in diesen Spielen immer geliefert mit einer Topleistung, deshalb bleiben wir optimistisch." Gegen Werder Bremen will die Borussia am kommenden Samstag im Fernduell mit 1899 Hoffenheim Platz drei sichern, dann gegen Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Pokal-Sieg eine gute Saison krönen - auch ohne Weigl, der sich bei einem Zweikampf mit Philipp Max das rechte Sprunggelenk brach und drei bis vier Monate ausfallen wird. Tuchel sprach von einem "Verlust, den wir nicht eins zu eins kompensieren können".

Dennoch freue er sich auf diese beiden Finals, betonte er, "alles andere wird ausgeblendet und muss ausgeblendet werden bis nach der Saison". Dann wird abgerechnet - und Tuchel wohl gehen.

Reus vom Theater genervt

Allerdings betonte er bei "Sky" erneut, er habe "große Lust, das Ding hier weiter zu trainieren und die Mannschaft weiter zu begleiten". Verträge seien da, um erfüllt zu werden, aber diesbezüglich liege "nicht alles" in seiner Macht - ein klarer Verweis auf Tuchels Chefkritiker, BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der äußerte sich in Augsburg ebenso wenig zum Thema Tuchel wie Manager Michael Zorc.

An den Spielern, meinte Marco Reus, sei das Theater "nicht spurlos vorbeigegangen, ganz klar". Die Mannschaft müsse nun "enger zusammenzurücken", sagte der Nationalspieler. Auf dem Platz war dieser Wille erkennbar. Nach dem 0:1 durch Alfreð Finnbogason (28.) brachte das 29. Saisontor von Pierre-Emerick Aubameyang (32.) den BVB zurück ins Spiel. In der zweiten Halbzeit verpasste es Dortmund aber, trotz phasenweise drückender Überlegenheit nachzulegen.

"Wenn ich meine Mannschaft so spielen sehe, geht's mir auf jeden Fall gut", sagte Tuchel. Ohnehin sei es "im Zentrum des Sturms oft am ruhigsten. Und wir haben da eine Oase im Trainingszentrum." Nur: Wie lange noch?

FCA vor dem finalen Schritt

Von blühenden Landschaften wollten sie beim FCA noch nicht schwärmen, doch ein weiteres Jahr in der Bundesliga ist für die Schwaben zum Greifen nah. Weil die Konkurrenz aus Hamburg und Wolfsburg am letzten Spieltag aufeinander trifft, kann sich Augsburg in Hoffenheim sogar eine knappe Niederlage erlauben.

"Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition verschafft, nicht nur durch die Punkte, sondern auch durch die Art und Weise, wie wir spielen", sagte Trainer Manuel Baum: "Wir sind positiv gestimmt."

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