27.04.2017 15:34 Uhr

Türkei und Co.: Showdown in den "1b"-Ligen

Die Beşiktaş-Fans freuen sich auf die Titelverteidigung
Die Beşiktaş-Fans freuen sich auf die Titelverteidigung

Entscheidung im Derby, Kopf-an-Kopf-Rennen, Spannung in der Relegation: In den Niederlanden, der Türkei, Portugal, Russland und Belgien gehen die Titelkämpfe in die heiße Phase. weltfussball analysiert die aktuelle Lage in Europas "1b"-Ligen.

Niederlande: Vorentscheidung im Rotterdam-Derby?

Ausgerechnet beim Stadtrivalen Excelsior kann Feyenoord die erste Meisterschaft seit 1999 perfekt machen. Die Hafenstädter dominieren die Eredivisie in dieser Saison. Noch zwei Partien sind zu spielen und der Abstand auf Verfolger Ajax Amsterdam beträgt vier Punkte. Ein einziger Sieg würde dem Team von Trainer Giovanni van Bronckhorst also zum Titelgewinn reichen.

Ajax hat sich durch den Sieg im Klassieker gegen Feyenoord zwischenzeitlich noch einmal auf einen Punkt an die Tabellenspitze rangekämpft. Die Niederlage beim Tabellendritten PSV Eindhoven am vergangenen Sonntag beendete aber wohl alle realistischen Titelträume.

Die endgültige Entscheidung muss noch ein wenig warten: Wegen des niederländischen Pokalfinales findet der nächste Spieltag erst am 7. Mai statt.

Türkei: Wochen der Entscheidung

Sechs Spieltage vor Ende der Saison sieht es in der Süper Lig ganz nach einer Titelverteidigung von Beşiktaş aus. Die Schwarzen Adler aus Istanbul haben sich mittlerweile sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Medipol Başakşehir F.K erarbeitet. Für Beşiktaş kommen nun die Wochen der Entscheidung.

Das Team von Trainer Şenol Güneş trifft im Spitzenspiel am Sonntag auf den hartnäckigsten Verfolger Başakşehir. Am darauf folgenden Spieltag steht das Derby gegen den Drittplatzierten Fenerbahçe an, für den es immerhin noch um die Champions-League-Qualifikation geht.

Mit zwei Siegen in diesen Spielen wäre die Meisterschaft wohl endgültig entschieden. Bis dahin tritt Güneş auf die Euphorie-Bremse: "Solange das Rennen noch läuft, sind wir auch noch nicht Meister."

Rekordmeister Galatasaray muss in diesem Jahr abgeschlagen auf Rang vier sogar noch um die Europa-League-Teilnahme zittern.

Portugal: Knappes Kopf-an-Kopf-Rennen

Der Titelkampf in der portugiesischen Primeira Liga bleibt spannend: Benfica führt die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung auf den FC Porto an. Beide Mannschaften haben bereits alle Top-Gegner hinter sich.

An den verbleibenden vier Spieltagen müssen die Drachen aus Porto also auf einen Ausrutscher des Tabellenersten warten. Nur so hätten sie noch eine Chance, "Campeão Nacional" zu werden.

Benfica-Coach Rui Vitória will deswegen keine Träumereien zulassen: "Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken. Wir können nicht wissen, welche Partie am Ende entscheidend ist."

Am vergangenen Wochenende verpassten die Lissaboner einen große Schritt zum Titelgewinn: Der Tabellendritte Sporting rang Benfica im Derby ein 1:1-Unentschieden ab. Weil aber Porto gleichzeitig nicht über ein Unentschieden gegen CD Feirense hinauskam, bleibt es auch in den nächsten Wochen beim Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft.

Russland: Showdown in Moskau

Fünf Spieltage vor Saisonende führt Spartak Moskau die Premier Liga mit sieben Punkten Vorsprung an. Die Fans sehnen sich nach dem ersten Meistertitel seit 2001.

Noch ist aber nichts entschieden. ZSKA Moskau und Zenit St. Petersburg sind dem Tabellenprimus auf den Fersen. So sieht es auch Spartak-Trainer Massimo Carrera: "Sich zu entspannen wäre jetzt tödlich. Wir müssen weiter nur ans kommende Spiel denken."

Am Sonntag kommt es zum Showdown: Der Vorjahresmeister ZSKA empfängt den momentanen Ersten Spartak zum Derby und Gipfeltreffen. Gewinnt Spartak, ist eine kleine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen.

Bei noch vier zu spielenden Partien würde der Abstand auf den Zweiten dann mindestens acht Punkte betragen. Schwere Gegner erwartet der Tabellenführer dann außerdem keine mehr.

Belgien: Spannung in der Relegation

Belgiens Eerste klasse A ist selbst Fußballexperten ein großes Rätsel: Nach dem Ende der regulären Saison kann man den Meister nicht einfach an der Abschlusstabelle ablesen. Stattdessen geht es in verschiedenen Relegationssystemen weiter. Sechs Teams spielen nun in zehn Partien noch gesondert um den Titel.

Der RSC Anderlecht führt diese Relegationstabelle momentan mit fünf Punkten Vorsprung an und hat ein Spiel weniger als die Konkurrenz. Das Team des ehemaligen Nürnberger Trainers René Weiler hat damit die besten Karten auf die Meisterschaft.

Der belgische Rekordmeister muss aber auch noch gegen seine beiden hartnäckigsten Verfolger Club Brugge und KAA Gent ran. Ob es für Anderlecht am Ende wirklich zur 34. Meisterschaft reicht, ist also noch völlig offen.

Benedikt Strickmann

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