24.04.2017 12:05 Uhr

Huntelaar kämpft um versöhnlichen S04-Abschied

Klaas-Jan Huntelaar wird den FC Schalke am Saisonende verlassen
Klaas-Jan Huntelaar wird den FC Schalke am Saisonende verlassen

Klaas-Jan Huntelaar hat mit seinem Ausgleichstreffer gegen RB Leipzig sein erstes Ausrufezeichen seit Monaten gesetzt. Es soll in seiner kurzen noch verbleibenden Zeit auf Schalke nicht das letzte gewesen sein.

Ein klammheimlicher Abschied auf dem königsblauen Abstellgleis, das machte Klaas-Jan Huntelaar unmissverständlich klar, kommt für den "Hunter" auf gar keinen Fall infrage. "Ich bin ehrgeizig, und das werde ich bleiben, bis ich unter die Erde komme", sagte der scheidende Angreifer nach dem 1:1 (0:1) von Schalke 04 gegen RB Leipzig. Der erste Startelf-Einsatz seit September, der Treffer zum Ausgleich - ein wenig Genugtuung und ein paar kleine Spitzen gegen seine Chefs konnte und wollte sich Huntelaar nicht verkneifen.

"Es war schön, wieder zu spielen, schön, ein Tor zu schießen", sagte der 33-Jährige, "aber natürlich habe ich mir das noch mal ganz anders vorgestellt in dieser Saison. Das Wichtigste ist, sich nicht runterziehen zu lassen."

Sein Kopfball in der 46. Minute, den er aus kurzer Distanz eiskalt verwandelte, war erst sein zweiter Saisontreffer. Eine geradezu lächerliche Ausbeute für einen, der seit 2010 in 237 Pflichtspielen für Schalke 126 Tore geschossen hat.

Lob von Manager Heidel

Der 76-malige niederländische Nationalspieler (42 Tore), einer der Gelsenkirchener Großverdiener, ist die Personifizierung einer unglücklichen, mehr als mäßigen Schalker Saison. Bei den fünf Niederlagen in den ersten fünf Saisonspielen, die vielen Schalkern bis heute als Alibi für das fast sichere Verpassen aller Saisonziele dienen, spielte Huntelaar von Beginn an.

Danach nicht mehr, was vor allem an einem Außenbandriss im Knie und dem Wintereinkauf Guido Burgstaller lag, der sich als Volltreffer entpuppte. Am Sonntag gegen Leipzig spielten erstmals beide von Beginn an.

"Ich glaube, es gibt niemanden auf Schalke, der sich nicht für ihn und über sein Tor gefreut hat. Im Strafraum ist bei uns keiner so abschlusssicher wie er", sagte Manager Christian Heidel. Er könne Huntelaars Entscheidung verstehen, S04 am Ende der Saison nach sieben Jahren zu verlassen: "Er will doch nicht bis 35 hier Einwechselspieler sein."

Solche Sätze stoßen Huntelaar bitter auf, das verdeutlichte der stets loyale Sportsmann auch in der für ihn größtmöglichen Klarheit. Er habe vor der Saison ein Gespräch mit Heidel und Trainer Markus Weinzierl geführt, deshalb sei er überhaupt geblieben. Offenbar überstanden mögliche Zusagen an Huntelaar aus dieser Unterredung aber nicht die anfängliche Schalker Durststrecke, aber das, so der Angreifer, sei "intern".

Letztes Saisonziel auf Schalke: "Viermal gewinnen"

Was nun aus ihm wird, ist unklar. Seine alte Liebe Ajax Amsterdam ist im Gespräch, Huntelaar hält sich bedeckt. Der Frage, ob für ihn ein anderer Bundesligist als Arbeitgeber infrage käme, weicht er aus: "Man weiß nie, was passiert."

Unzweifelhaft ist, dass er noch einmal alles geben will, um Schalke vor der ersten Saison seit acht Jahren ohne Europacupstart zu bewahren. Vier Punkte muss S04 dafür aufholen, jedoch auch vier Klubs aus dem Weg räumen und darauf hoffen, dass der siebte Platz zum Einzug in die Europa League reichen wird, was noch ungewiss ist.

Das Rezept für die Aufholjagd klingt aus Huntelaars Mund vor dem schwierigen Restprogramm mit drei Auswärtsspielen in Leverkusen, Freiburg und Ingolstadt sowie einem Heimspiel gegen den HSV ganz einfach: "Viermal gewinnen!"

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