12.04.2017 23:00 Uhr

Stimmen: "Wir sind keine Tiere!"

Die Spieler des BVB bedanken sich für die Unterstützung bei den Fans
Die Spieler des BVB bedanken sich für die Unterstützung bei den Fans

Der Respekt geht an Borussia Dortmund. Weniger als 24 Stunden nach dem Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus stellte sich der BVB im heimischen Stadion gegen den AS Monaco.

Der Frust über die 2:3-Niederlage gegen die Monegassen war im Anschluss groß, dennoch zeigten sich die Dortmunder hoffnungsvoll mit Blick auf das Rückspiel in der kommenden Woche. Im zweiten Spiel des Tages unterlag der FC Bayern verdient gegen Real Madrid mit 1:2, nachdem es in der ersten Halbzeit noch recht gut aussah. Die Stimmen zum Spiel:

Borussia Dortmund - AS Monaco 2:3 

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Ich habe in der Halbzeit nur über Fußball geredet. Wir hatten leider heute nie den Spielverlauf auf unserer Seite, dass wir mal nachlegen konnten. Der letzte, vorletzte Pass war manchmal etwas riskant. Ein Ausgleich hätte nochmal einen enormen Push gegeben, aber wir mussten das bittere dritte Gegentor hinnehmen. Wir werden aber weiter dran glauben und werden im Rückspiel alles versuchen. Es hat heute viel Mut und Courage erfordert, die haben wir gezeigt. Wir fühlten uns komplett übergangen, als es hieß: Morgen seid ihr dran. Wir hätten uns gewünscht, mehr Zeit zu bekommen, das zu verarbeiten."

Thomas de Maiziére (Bundesinnenminister): "Wir wollen, dass solche Spiele stattfinden! Heute geht es nicht um Dortmund, sondern um den den ganzen Fußball! Wir werden dem Terror nicht weichen!"

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Die Terminproblematik war mir egal. Mir ging es darum zu zeigen, uns nicht unseren Terminplan diktieren zu lassen und uns nicht unsere freiheitliche Lebensweise nehmen zu lassen."

Nuri Şahin (Borussia Dortmund): "Es war kein schöner Tag heute. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle Menschen sind. Aber die zweite Halbzeit war überragend, und das zweite Tor ist Gold wert. Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Bis zum Anpfiff war alles im Kopf, nur kein Fußball."

Julian Weigl (Borussia Dortmund): "Am Anfang hat man es stark gemerkt. Wir konnten nicht so frei spielen, wie wir das eigentlich können. Zum Glück haben wir uns dann ein Stück weit davon gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach die Köpfe ausgeschaltet, Gas gegeben und zum Glück noch ein relativ ordentliches Ergebnis gestalten können."

Sokratis Papastathopoulos (Borussia Dortmund): "Zunächst einmal bin ich glücklich, dass ich noch am Leben bin. Es war der schwierigste Tag in meinem Leben und ich hoffe, dass niemand so einen Tag erleben muss. Nach gestern habe ich keinen Raum mehr, um über das Spiel nachzudenken. Die UEFA muss verstehen, dass wir keine Tiere sind. Wir sind Menschen, die Familien und Kinder zu Hause haben. Wir sind keine Tiere. Ich bin froh, dass alle am Leben sind."

Leonardo Jardim (Trainer AS Monaco) zum Spiel: "Was in Erinnerung bleiben wir, ist nicht dieses Spiel, sondern der gestrige Abend. Es war schwierig, sich auf dieses Spiel vorzubereiten. Letzte Nacht haben die Spieler ihre Familien und Freunde angerufen und die Konzentration auf das Spiel war nicht mehr da. Aber auf dem Platz haben beide Mannschaft eine großartige Leistung gezeigt."

Leonardo Jardim (Trainer AS Monaco) über Matchwinner Kylian Mbappé: "Es ist seine zweite Saison bei uns, und er entwickelt sich immer weiter. Er versteht schon in seinem jungen Alter, worauf es auf dem Platz ankommt. Wir sind sehr zufrieden mit seinen Leistungen, nicht nur heute."

Vadim Vasilyev (Vizepräsident AS Monaco): "Es war heute schwierig für beide Mannschaften, besonders natürlich für Dortmund. Und dennoch: Der Fußball muss stärker sein und darf sich von solchen Ereignissen nicht als Geisel nehmen lassen."

FC Bayern München - Real Madrid 1:2

Carlo Ancelotti (Trainer FC Bayern): "Wir müssen das Ergebnis akzeptieren. Die Leistung in der ersten Halbzeit gibt uns aber Selbstvertrauen für das zweite Spiel. Zum Glück haben wir noch 90 Minuten, das Ergebnis zu drehen. In vielen Details hat uns heute auch das Glück gefehlt. Wir wollen im zweiten Spiel an die ersten 45 Minuten anknüpfen. Wir leben noch und haben noch eine Chance."

Zinédine Zidane (Trainer Real Madrid): "Wir haben erstmal das Hinspiel gewonnen, aber das war noch nicht entscheidend. Wir haben noch ein Rückspiel und können da noch leiden. Es ist noch lange nicht vorbei."

Manuel Neuer (Torwart Bayern München): "Es ist wichtig, mit elf Spielern den Platz zu verlassen. Wir hatten nicht mehr so viel Ballbesitz, die Sicherheit hat gefehlt. Es hätte am Ende sogar noch höher ausgehen können. Wir glauben daran, dass wir es packen können. Wie waren die bessere Mannschaft in der ersten Halbzeit, hätten da das 2:0 oder 3:0 machen können."

Philipp Lahm (Kapitän FC Bayern): "Wir hatten in der ersten Halbzeit alles im Griff, haben aber die Räume nicht konsequent genutzt. Der Genickbruch war die Gelb-Rote Karte."

Thomas Müller (FC Bayern): "Wir hatten eine gute Möglichkeit, mit dem Elfmeter auf 2:0 zu stellen. Stattdessen waren wir nach der Pause unachtsam und fangen uns das 1:1. Der Ausgleich hat uns schon ein bisschen aus dem Tritt gebracht. Das Spiel ist komplett von der einen Richtung in die andere gekippt. Es hat vielleicht die einhundertprozentige Überzeugung in unserem Spiel gefehlt. Wir hatten nicht die nötige Aggressivität mit dem Ball nach vorne. Eine halbe Stunde zu zehnt gegen Madrid ist dann kein Zuckerschlecken. Am Dienstag heißt es aber wieder: Volle Kraft voraus! Da sind wir selbstbewusst genug."

Sergio Ramos (Kapitän Real Madrid): "Das war ein großer Sieg für uns. Wir fahren aber mit dem Gefühl nach Hause, dass wir noch an weiteres Tor hätten erzielen können."

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