29.03.2017 10:34 Uhr

Irland schon in den Köpfen der ÖFB-Kicker

Teamchef Koller plant bereits für Irland-Match
Teamchef Koller plant bereits für Irland-Match

Selbstvertrauen haben die österreichischen Fußball-Nationalspieler mit dem Test gegen Finnland nicht wirklich getankt. Das 1:1 am Dienstag in Innsbruck wirft Fragen auf. Etwa jene, ob das neue Alternativ-System 3-4-3 im nächsten WM-Qualifikationsspiel am 11. Juni in Irland tatsächlich schon eine taugliche Option ist.

"Man hat gesehen, dass wir mit dem neuen System noch Zeit brauchen", erklärte Mittelfeldspieler Zlatko Junuzović. "Das ist klar, da müssen wir geduldig sein." Gegen Außenseiter Moldau (2:0) war die neue Formation von Erfolg gekrönt, gegen einen defensiv stärkeren Gegner fehlte in Innsbruck die Abstimmung. Teamchef Marcel Koller stellte zur Pause auf das einst gewohnte 4-2-3-1 um.

"Generell, die Abstimmung wird besser werden", versicherte Junuzović. "Die Zeit ist immer relativ kurz", ergänzte Alessandro Schöpf über die wenigen Trainingsmöglichkeiten, die es im Nationalteam gibt. Vor dem nächsten WM-Quali-Auftritt stehen Koller seine Schützlinge allerdings länger als gewohnt zur Verfügung. Zumindest zehn Tage sind der Plan.

Das Gastspiel in Dublin war bereits in den Köpfen der Spieler, als sie das ÖFB-Camp verließen. "Das Spiel sollten wir gewinnen, wenn wir weiter an unsere Chance glauben wollen", meinte Schöpf. Vergleichen könne man die Aufgabe mit Finnland oder Moldau aber nicht. "Es wird körperbetonter als die beiden Spiele. Das haben wir auch schon in Wien (0:1 im November/Anm.) gesehen. Da gilt es, 100 Prozent da zu sein."

Arnautović beruhigt

Torschütze Marko Arnautović wollte das Ergebnis gegen die Finnen nicht überbewerten. Klar hätte man lieber gewonnen. "Aber der Trainer hat etwas ausprobiert, ein paar neue Spieler sind reingekommen. Vielleicht beherrschen die noch nicht das System." Vorwürfe gab es aber nicht. "Die, die reingekommen sind, haben es gut gemacht. Wir haben auch viele junge Spieler auf dem Platz gehabt."

Die Sperre von Arnautović in Irland bedauerten auch dessen Teamkollegen. "Er wird uns extrem fehlen, das müssen wir jetzt irgendwie als Mannschaft kompensieren", meinte Verteidiger Martin Hinteregger. "Aber dass es brutal ist, dass er nicht dabei ist, das ist so." Ähnlich sah es Junuzović: "Er ist extrem wichtig für uns, aber wir müssen auch ohne Marko spielen können."

David Alaba verabschiedete sich in der Mixed Zone des Tivoli Stadion Tirol besonders herzlich von seinem Freund. "Dass Marko viel Druck über die Seite machen kann, wissen wir alle", sagte der Star von Bayern München. "Wir müssen sicherlich eine Schippe drauflegen." Als das ÖFB-Spiel nach der Systemumstellung besser wurde, war Alaba nicht mehr auf dem Feld.

Hinteregger gab gar nicht der ungewohnten Dreierkette die Schuld. "Ich denke, das war nicht unbedingt vom System her, sondern von der Leidenschaft, dass es in der zweiten Hälfte besser war." Der Augsburg-Legionär musste da auf der linken Abwehrseite aushelfen, weil bei Markus Suttner zur Pause der Muskel zumachte. Ähnlich erging es Martin Harnik.

Krisencamp

Schalke-Stürmer Guido Burgstaller kam gar nicht zum Einsatz, weil er von einer leichten Erkrankung geschwächt war. Auch der Schnupfen von Marcel Sabitzer war nicht zu übersehen. "Wir sind froh, wenn der Lehrgang jetzt zu Ende ist", sagte Koller, der während der neun Tage zahlreiche Blessuren, Erkrankungen und Sperren zu verdauen hatte. "Wir hoffen, dass die Spieler im Juni entsprechend gesund und munter kommen und mit viel Selbstvertrauen, damit wir Irland gut vorbereiten können."

Doch auch hier droht dem ÖFB Ungemach. Gleich mehrere Stammspieler könnten mit Verspätung ins Teamcamp einrücken. Die Meisterschaft in der Schweiz dauert bis zum 2. Juni (Basel-Legionär Janko), das österreichische Cupfinale steigt am Tag davor (Salzburg, Rapid mit Teamspielern noch im Bewerb). Sollte Bayern München das Endspiel in der Champions League erreichen, wäre David Alaba ebenfalls erst nach dem 3. Mai verfügbar.

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apa

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