25.03.2017 09:00 Uhr

Zukunft auf Links? Alaba zurückhaltend

David Alaba harmonierte auf der linken Seite mit Marko Arnautovic
David Alaba harmonierte auf der linken Seite mit Marko Arnautovic

Für David Alaba war sein 55. Länderspiel eine neue Erfahrung. Nicht nur, weil der Star von Bayern München das österreichische Nationalteam erstmals als Kapitän aufs Feld führte. Der 24-Jährige kam gegen die Republik Moldau (2:0) auch erstmals unter Teamchef Marcel Koller nicht auf seiner bevorzugten Position im Mittelfeld-Zentrum zum Einsatz.

Stattdessen überzeugte er im neuen 3-4-3-System mit Marko Arnautović auf der linken Außenbahn. "Wir haben das sehr, sehr gut umgesetzt. Ob das die Lösung sein wird für jeden Gegner, das weiß ich jetzt nicht unbedingt", sagte Alaba. "Ich denke, dass wir uns auf dieses Spiel konzentriert haben." Und da funktionierte es sehr gut.

Koller hatte schon Wochen vor dem Spiel das Gespräch mit seinem Superstar gesucht, ihm seine taktischen Pläne dargelegt. "Es ging darum, dass es gerade in diesem Spiel, wo die Mitte zu war, eine gute Möglichkeit wäre, über außen zu kommen", erklärte der Schweizer. "Es heißt jetzt nicht, dass wir das jedes Mal machen." Alaba und Arnautović hätten ihre Sache links aber hervorragend gemacht.

Die beiden Freunde schienen in ihren neuen Rollen tatsächlich sehr gut zu harmonieren. "Es war nicht zu übersehen, dass wir uns sehr, sehr gut verstehen", sagte auch Alaba. Manche Beobachter fühlten sich gar an ihn und seinen kongenialen Bayern-Partner Franck Ribery erinnert.

"Ich habe schon gewusst, dass der Marko vor mir spielt", sagte Alaba mit einem Lächeln. "Es klappt eben sehr gut mit sehr, sehr guten Spielern. Wir haben gezeigt, dass wir sehr gut harmonieren, uns gut verstehen auf dem Platz - und ähnlich wie bei Franck auch außerhalb des Platzes."

Koller habe die Moldauer im Vorfeld sehr gut analysiert. "Er hat uns gesagt, wo die Räume sind. Die waren auf der Seite und das konnten wir gut ausnutzen", erklärte Alaba. Bisher war das ÖFB-Team unter Koller fast ausnahmslos in einem 4-2-3-1 aufgelaufen. Das 3-4-3 bringe Flexibilität. Alaba: "Ich denke, dass es gut ist, wenn wir ein anderes System spielen können, das erfolgreich sein kann."

Auch ohne Schleife Führungsspieler

In seiner Rolle als Kapitän - in dieser ersetzte Alaba den gesperrten Julian Baumgartlinger - galt es auch dafür zu sorgen, dass die Mannschaft trotz des lange erfolglosen Anrennens auf den ersten Treffer nicht die Nerven verliert. "Ich denke, dass ich auch ohne die Schleife ein Führungsspieler bin und versuche, irgendwo vorne wegzugehen", meinte der Wiener. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft sehr, sehr ruhig geblieben ist, dass wir immer Vertrauen zu uns selbst gehabt haben."

Dadurch gelang der so dringend benötigte Dreipunkter, mit dem die Österreicher im Rennen um die WM-Teilnahme 2018 in Russland bleiben. "Das Spiel war sehr, sehr wichtig", sagte Alaba. "Wir haben einen sehr wichtigen Schritt nach vorne gemacht." Ein nächster muss aber folgen. Am besten am 11. Juni in Irland. Dort fehlt Arnautović allerdings gesperrt.

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apa/red

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