24.02.2017 16:53 Uhr

Ried kommt mit Unruhe im Gepäck zur Admira

Für Ried-Trainer Benbennek wird es schon eng
Für Ried-Trainer Benbennek wird es schon eng

Es ist keine Partie wie jede andere. Bei Fußball-Bundesliga-Schlusslicht SV Ried herrscht vor dem Gastspiel bei der Admira große Unruhe. Nicht nur die Zukunft von Trainer Christian Benbennek steht in den Sternen. Auch die Abstiegsangst geht im Innviertel um. Vier Niederlagen in Folge haben die Rieder zuletzt kassiert. Am Samstag (18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) soll in der Südstadt die Trendwende gelingen.

"Mit Ruhe kommt man am besten aus solchen Situationen heraus. Wir haben aber Unruhe", konstatierte Benbennek. Seit Tagen wird in den Medien über seine bevorstehende Ablöse spekuliert. "Die Unruhe belastet, alles andere wäre Blödsinn", gestand der Deutsche. Dabei seien weder Mannschaft noch Trainer dafür verantwortlich.

Begonnen habe alles mit der Ablöse von Sportdirektor Stefan Reiter kurz vor dem Frühjahrsstart. "Bis zu diesem Knall waren wir auf dem siebenten Platz. Die Unruhe hat nicht Mattersburg, die Admira oder St. Pölten für uns gemacht, die haben wir uns selbst gemacht", meinte Benbennek. In nur zwei Runden sind diese drei Teams an den Innviertlern vorbeigezogen.

"Wir werden unsere Punkte noch machen"

Nach dem 1:6-Heimdebakel vergangene Woche gegen Salzburg sei "ein bisschen Panik" aufgekommen. Benbennek kann das bei einem Punkt Rückstand auf den Achten St. Pölten nicht ganz nachvollziehen. "Wir werden unsere Punkte noch machen, die wichtigen Spiele kommen noch", betonte der 44-Jährige, der im Sommer in Ried angeheuert hatte - geholt von Reiter, dem Vorgänger des neuen Sportchefs Franz Schiemer.

Die Zielvorgabe habe damals gelautet, die Liga zu halten. "Das werden wir schaffen, wenn wir Ruhe bekommen", versprach Benbennek. Die kann es aber nur mit einer Leistungssteigerung geben. Auswärts haben die Rieder in dieser Saison bei nur einem Sieg neun von elf Spielen verloren. In den jüngsten 33 Ligaspielen in der Fremde gab es nur zwei volle Erfolge.

Benbennek appellierte an die Geschlossenheit. "Ich glaube ganz fest an diese Mannschaft", betonte der angezählte Coach. "Und ich wünsche mir, dass sie das auch tut. Wenn wir bis zu diesem Knall (Trennung von Sportdirektor Reiter) zurückspulen, kommen wir aus einem guten Trainingslager." Gegen die Admira erwartet Benbennek, der mehrere Stammkräfte vorgeben muss, ein Zweikampfspiel. "Das ist kein Gegner, vor dem wir zittern müssen."

Buric sieht Verbesserungen

Die Niederösterreicher haben seit fünf Runden nicht mehr gewonnen, im Frühjahr unter Neo-Trainer Damir Buric aber Remis gegen den Tabellenzweiten Altach (1:1) und bei Rapid (0:0) geholt. Gegen Ried ist die Admira zu Hause sechs Spiele ungeschlagen.

"Mir gefällt das Auftreten unserer Mannschaft, ich sehe Verbesserungen", erklärte Buric. Offensiv könne man allerdings noch entschlossener auftreten - und defensiv die Konzentration über einen längeren Zeitraum hochhalten. "Wir haben schon das eine oder andere Geschenk verteilt. Das wollen wir nicht mehr machen", sagte Buric. "Die Mannschaft betreibt einen großen Aufwand. Ich bin mir sicher, wir werden uns demnächst auch belohnen."

Große Hoffnungen setzen die Südstädter in Christoph Monschein. Der 24-Jährige hat fünf der vergangenen sechs Admira-Tore erzielt. "Er hat alle Voraussetzung eines modernen Stürmers. Er arbeitet auch sehr gut nach hinten", lobte Buric. Nicht zuletzt deshalb wurde Monschein bereits mit der Austria und Rapid in Verbindung gebracht - und mit Admiras Partnerclub Würzburger Kickers.

Buric würde den Angreifer gerne über den Sommer hinaus bei der Admira halten. "Das wäre schon wichtig, aber wir müssen auch realistisch sein", sagte der Cheftrainer. Man müsse den Sommer abwarten. "Derzeit gibt es viel Spekulation, aber der Junge geht sehr gut mit der Situation um."

Mehr dazu:
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>> Die Scorerwertung der österreichischen Bundesliga

apa

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