20.02.2017 08:48 Uhr

Farce in Brasilien: Schiri pfeift nicht an

Kuriosität im brasilianischen Fußball: DIe Spieler verließen gemeinsam den Platz
Kuriosität im brasilianischen Fußball: DIe Spieler verließen gemeinsam den Platz

Schmierentheater im brasilianischen Fußball: Gut 20.000 Fans hatten sich am Sonntag in der WM-Arena der südbrasilianischen Stadt Curitiba eingefunden, die 22 Akteure standen bereit auf dem Platz, und dann pfiff der Schiedsrichter das Lokalderby zwischen Atlético Paranaense und dem Coritiba FC einfach nicht an. Kurioser Vorwand: Zu viele Medienschaffende ohne Akkreditierung waren am Spielfreldrand.

Der wahre Grund war jedoch die kurzfristig von den beiden Erstligisten organisierte Live-Übertragung der Partie auf den vereinseigenen Kanälen auf Youtube und Facebook als Protest gegen angeblich zu niedrige Angebote der Free-TV-Sender für das Lokalderby der Bundes-Meisterschaft von Parana.

Der Landesverband bei dem bis 48 Stunden vor Anpfiff Presse-Akkreditierungen beantragt werden müssen, fühlte sich hintergangen und gab dem Schiedsrichter Anweisung, das Spiel nicht anzupfeifen, solange von den Internet-Giganten in Eile beauftragte Medienschaffende ohne Zulassung am Platz agierten.

Die beiden Vereine reagierten ihrerseits mit einem Boykott auf den "Platzverweis". Rund 40 Minuten nach dem geplanten Anpfiff verabschiedeten sich Spieler beider Teams Hand in Hand am Mittelkreis vom Publikum, das mit Schmähgesängen Richtung Verband und dem vorgesehenen Free-TV-Sender Globo als vermeintlicher Drahtzieher der Absage reagierte. Allein wegen der Entschädigung der zahlenden Zuschauer ist ein juristisches Nachspiel Gewiss.

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