07.02.2017 21:09 Uhr

Arminia glücklich, Astoria historisch

Arminia Bielefeld steht im Viertelfinale des DFB-Pokals
Arminia Bielefeld steht im Viertelfinale des DFB-Pokals

Erst im Elfmeterschießen hat Arminia Bielefeld den Siegeszug des Pokalschrecks gestoppt. Der Zweitligist steht nach dem 5:4 bei den Feierabend-Kickern des Viertligisten Astoria Walldorf zum zweiten Mal binnen zwei Jahren im Viertelfinale des DFB-Pokals. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:0) gestanden.

Stephan Salger verwandelte den entscheidenden Elfmeter. Als klassentiefster Verein, der noch im Wettbewerb vertreten war, hatte Walldorf in den Runden zuvor den Bielefelder Ligarivalen VfL Bochum und Bundesliga-Schlusslicht Darmstadt 98 ausgeschaltet.

Tom Schütz (52.) erzielte in der regulären Spielzeit das einzige Tor für den Zweitliga-Drittletzten, der sich durch den Erfolg die Viertelfinal-Prämie des Deutschen Fußball-Bundes in Höhe von rund einer Million Euro sicherte. Der Tabellenzehnte der Regionalliga Südwest kam zwischenzeitlich durch Marcel Carl (78.) zum Ausgleich.

Arminia nutzt die Chancen nicht

Vor 4000 Zuschauern im ausverkauften Dietmar-Hopp-Sportpark hielten die Gastgeber in der Anfangsphase noch gut mit. Die Mannschaft von Trainer Matthias Born war vor allem bei den zahlreichen Zweikämpfen, die das Spiel prägten, absolut ebenbürtig. Nach einer knappen Viertelstunde bekam das Team aus der badischen Kleinstadt (16.000 Einwohner) allerdings zunehmend Probleme.

Christopher Nöthe (13.) und David Ulm (14. und 19.) konnten die Chancen der Arminia aber nicht nutzen. Die Elf von Coach Jürgen Kramny hätte Mitte der ersten Hälfte eigentlich in Führung liegen müssen. Der Frust der Bielefelder wurde noch größer, als Manuel Junglas und Kapitän Fabian Klos in der 26. Minute am starken Astoria-Torwart Jürgen Rennar scheiterten. Das torlose Remis zur Pause war schmeichelhaft für die Amateure.

Walldorf schreibt Geschichte

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts am Spielverlauf. Bielefeld blieb klar überlegen. Nachdem Andreas Voglsammer eine weitere große Möglichkeit nicht verwerten konnte (50.), machte es Schütz per Freistoß kurz darauf besser. Drei Minuten später vergab Marcel Carl die erste Großchance der Walldorfer, die danach stärker wurden. In der 75. Minute konnte Ulm die Möglichkeit zur Vorentscheidung nicht nutzen.

In der Verlängerung schrieb Walldorf Fußball-Geschichte: Der Regionalligist machte als erster Klub von der vierten Einwechselung Gebrauch. Für Marcus Meyer kam in der 117. Minute Benjamin Hofmann. In der dritten Runde des laufenden Wettbewerbs greift erstmals die Regeländerung, dass in der Verlängerung ein vierter Wechsel vorgenommen werden darf.

Schütz: "Fabi hat uns oft den Arsch gerettet"

Beste Spieler aufseiten der Bielefelder waren Ulm und Schütz. Bei Walldorf überzeugten Rennar und Marcus Meyer.

"Hauptsache gewonnen", gab Arminias Tom Schütz anschließend erleichtert zum Besten und ergänzte: "Wir müssen uns ankreiden, dass wir nicht den Deckel drauf gemacht haben." Seinen Teamkollegen Fabian Klos, der seinen Elfer vergab, nahm Schütz derweil in Schutz: "Fabi hat uns so oft den Arsch gerettet, da kann man mal nen Elfer verschießen, passiert."

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