21.12.2016 14:26 Uhr

Zorniger: "Habe beim VfB Fehler gemacht"

Alexander Zorniger räumt eigene Versäumnisse ein
Alexander Zorniger räumt eigene Versäumnisse ein

Ex-Stuttgart-Coach Alexander Zorniger betreut mittlerweile den dänischen Traditionsverein Brøndby IF. Im einem Interview hat sich der 49-Jährige rückblickend selbstkritisch zu seiner Arbeit in der Bundesliga geäußert. An seiner fußballerischen Überzeugungen will der Trainer aber weiter festhalten.

"Beim VfB war ich für die Art, wie ich bin, einfach zu wenig erfolgreich. Das muss man klar so sagen. Ich werde aber in meinem ganzen Leben nie daran zweifeln, was ich fußballerisch mit einer Mannschaft machen kann", kündigte Zorniger gegenüber "Spox" an und schob gewohnt selbstbewusst in Richtung seiner Kritiker nach: " Das wird wieder ein paar Leuten nicht passen, aber dabei bleibe ich."

Trotzdem sucht Zorniger die Fehler auch bei sich. "Ich habe beim VfB Fehler gemacht, auf dem Platz hatten wir auch etwas Pech. Die Art und Weise, Fußball zu spielen, hat längere Zeit jedem gefallen. Irgendwann war dies auch aufgrund einiger unnötig aufgemachten Baustellen überhaupt kein Thema mehr. Ich habe versucht, Dinge zu erklären, obwohl es schon seit Wochen gar nicht mehr um Erklärungen ging", räumte der Schwabe ein, der ebenfalls gestand, in dieser Zeit "definitiv" die Lust an seinem Job verloren zu haben.

"In Stuttgart aufgerieben"

Die Negativ-Erfahrungen haben den Fußball-Lehrer auch an einem Engagement bei Brøndby zweifeln lassen: "Die Bedingungen waren denen in Stuttgart ähnlich: Es sollte ein Strategiewechsel hin zu den ursprünglichen Brøndby-Wurzeln stattfinden. So etwas muss man jedoch vor allem verbal begleiten können und daran hatte ich mich beim VfB aufgerieben. Diese Befürchtung hatte ich hier auch, diesen Prozess nicht perfekt in der inhaltlichen Tiefe begleiten zu können."

Schließlich habe auch die Ungewissheit, überhaupt wieder in Deutschland arbeiten zu können, den Ausschlag gegeben. "Es war abzusehen, dass es in diesem Moment schwierig werden würde, in Deutschland etwas zu finden. Ich wollte nicht ein Jahr lang beschäftigungslos abwarten und erst dann herausfinden, ob dieser Job überhaupt noch der richtige für mich ist", erklärte Zorniger seine Entscheidung pro Kopenhagen.

Den Schritt nach Dänemark hat Zorniger nach einem halben Jahr noch nicht bereut: "Die Balance zwischen Arbeit und Beruf ist viel ausgeglichener als in Deutschland. Ich habe in der letzten Länderspielpause einen Ausdauerlauf angesetzt und anschließend drei Tage freigegeben. Im Vertrauen auf meine Mitarbeiter bin ich dann für vier Tage mit meiner Freundin weggefahren, weil mir das in dem Moment besser tat. In Deutschland wäre das wohl noch undenkbar gewesen."

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