21.12.2016 11:03 Uhr

Vogts: "Ballgeschiebe von Pep? Bitte nein"

Berti Vogts will vom Rentnerdasein noch nichts wissen
Berti Vogts will vom Rentnerdasein noch nichts wissen

Nur noch wenige Tage trennen Berti Vogts von der Vollendung des 70. Lebensjahres. Am 30. Dezember ist es so weit - von einem typischen Rentnerdasein will er aber nichts wissen.

Genau einen Monat ist es her, dass der US-Verband sich von Coach Jürgen Klinsmann trennte. Vogts, der für "Klinsi" als Berater agierte, schmiss "aus Solidarität" ebenfalls hin. Dementsprechend beginnt für den 69-Jährigen nun die Suche nach einer neuen Tätigkeit. Denn: "Rumgammeln, das ist nicht mein Leben", verriet er der "Sport Bild".

Mögliche Tätigkeiten? "Vielleicht als Berater in der Bundesliga. Vielleicht werde ich Klubtrainer in der MLS", lässt Vogts sich derzeit noch alle Türen offen. Angebote aus den Vereinigten Staaten habe es aber schon zu seiner Zeit als aktiver Spieler gegeben. Speziell aus Chicago. "Seitdem lodert meine Liebe für die USA."

"Zweimal hin und her. Dann ratzfatz Abschluss."

Sollte es doch bei einem Engagement in Europa bleiben, hat Vogts eine klare Vorstellung, wohin der Fußball (nicht) gehen soll: "Das Ballgeschiebe von Pep Guardiola? Bitte nein." Er möge die uralte Art, mit der seine Fohlen unter Hennes Weisweiler erfolgreich waren: "Zweimal hin und her. Dann ging es unter Günther Netzer blitzschnell nach vorne, wurde ratzfatz der Abschluss gesucht."

Ähnliche Ansätze sieht er bei Carlo Ancelotti oder Jürgen Klopp. Die beiden hätten mit ihren Teams zwar auch um die 60 Prozent Ballbesitz - aber der Ball komme eben schneller in die Spitze als unter Guardiola. Der FC Bayern München unter Ancelotti ist für ihn aktuell das Nonplusultra: "Für mich der beste Klub der Welt."

Und dieser spiele in der besten Liga der Welt. Die Bundesliga lebe gerade von ihrer Vielfalt, daher könne er die Anfeindungen gegenüber dem Modell von RB Leipzig keineswegs verstehen: "Die haben einen Investor, ja und? Das ist nichts anderes als bei Chelsea, Manchester City, auf der ganzen Welt."

Keine Angst vor dem Tod

Statt zu meckern, solle man lieber dankbar sein: "Dankbar, dass einer aus den neuen Bundesländern Bayern Paroli bieten kann." Die Überraschungsmannschaft erinnere ihn in Zügen an die alte Fohlenelf aus Gladbach, gestand der Europameister-Trainer von 1996.

Auch persönlichen Fragen widmete sich der "Terrier". Angst vor dem Tod habe er keine. So ganz glaube er die Sache mit dem Leben nach dem Tod zwar nicht, aber wenn der liebe Gott ihn morgen rufe, dann müsse er eben bereit sein. "Mit zehn Jahren war ich Vollwaise, lernte später Werkzeugmacher und wurde mit 19 Jahren Profi in Mönchengladbach. Bisher hatte ich ein tolles Leben", versichert er.

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