07.12.2016 12:20 Uhr

Gladbach muss sich "schütteln und aufrichten"

Raffael (m.) und Co. sind gegen Mainz zum Siegen verdammt
Raffael (m.) und Co. sind gegen Mainz zum Siegen verdammt

Für Borussia Mönchengladbach zählt nach der Lehrstunde in Barcelona nur noch das Spiel gegen Mainz. Die Mannschaft und Trainer André Schubert stehen gehörig unter Druck.

Nach der Lehrstunde im Camp Nou bewiesen die Profis von Borussia Mönchengladbach immerhin das richtige Gespür. Nachdem die mitgereisten Fans die Mannschaft mit viel Applaus aufgemuntert hatten, sollten die Spieler des kriselnden Bundesligisten gemeinsam mit den Anhängern nach dem 0:4 zum Champions-League-Abschied beim FC Barcelona auch noch die Welle machen. Yann Sommer, Christoph Kramer und Co schauten sich kurz an, trotteten dann aber in die Kabine. Eine ausgelassene Feier mit den Fans nach dieser mutlosen und in allen Belangen enttäuschenden Vorstellung wäre angesichts der derzeitigen Situation beim fünfmaligen deutschen Meister auch völlig deplatziert gewesen.

"Wir müssen uns kurz schütteln und uns dann wieder aufrichten. Wir hätten es gerne besser gemacht. An das Spiel müssen wir ganz schnell einen Haken setzen", forderte Max Eberl mit Blick auf den Jahresendspurt mit drei wegweisenden Ligaspielen gegen Mainz, in Augsburg und gegen Wolfsburg.

Der Sportdirektor verwunderte in den Katakomben eines der legendärsten Stadien der Welt dann aber mit seiner Aussage, dass die Begegnung beim spanischen Meister nicht den Sinn und Zweck gehabt habe, mit Selbstvertrauen nach Hause zu fahren. Dabei hatten Trainer André Schubert und seine Profis genau das im Vorfeld betont.

"Haben zuviel Respekt gehabt"

Nach acht Ligaspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Platz 13 wollte man in dieser sportlich bedeutungslosen Partie mutig auftreten, ohne Druck Fußball spielen und sich mit einem achtbaren Ergebnis Rückenwind für die anstehenden Aufgaben holen. Dieses Vorhaben ist nicht nur wegen der Gegentreffer von Superstar Lionel Messi (16.) und Arda Turan (50./53./67.) gründlich gescheitert.

"Wir haben zu viel Respekt vor dem Gegner gehabt. Wir waren in diesem Stadion zu ehrfürchtig", stellte Schubert fest. Trotz ihrer zeitweiligen Sechserkette wurden die Gladbacher von einer B-Elf Barcelonas immer wieder durcheinandergewirbelt. "Gefühlt hat Barca mit drei Mann mehr gespielt", sagte Tony Jantschke. Mönchengladbach sei zu einer Marionette degradiert worden, schrieb die "AS".

Im neuen Jahr geht es für die Borussia in der Europa League weiter, doch bis dahin müssen Punkte in der Bundesliga her. Vor der Partie gegen Mainz am Sonntag stehen Schubert und sein Team gehörig unter Druck. "Wir haben deutlich zu wenig Punkte. Wir wissen alle, dass wir hinterherhinken. Wir werden alles versuchen, das zu ändern", sagte Eberl.

Schubert fordert: "Müssen attackieren"

Ein Sieg gegen die Rheinhessen ist Pflicht, sonst könnte auch die Stimmung unter den Fans kippen. "Wir sind in einer Punktsituation, die für Unruhe sorgt", sagte Schubert, der gegen Mainz ein mutiges Auftreten fordert: "Wir müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen und attackieren."

In dieser schwierigen Phase sind jetzt die Führungsspieler wie Kramer und der in Barcelona gesperrte Kapitän Lars Stindl gefragt. Den Abgang eines Leaders wie Granit Xhaka im Sommer hat die Borussia noch nicht kompensiert. "Ein lautstarker Führungsspieler wie Granit Xhaka ist derzeit nicht da. Uns sind insgesamt fünf Führungsspieler weggebrochen. Das haben wir vielleicht ein wenig unterschätzt", sagte Schubert.

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