29.11.2016 11:54 Uhr

Team aus Brasilien stürzt mit Flugzeug ab

Das Team aus Chapecoense war in einen Flugzeugabsturz verwickelt
Das Team aus Chapecoense war in einen Flugzeugabsturz verwickelt

Tragisches Flugzeugunglück in Südamerika: Gegen 22 Uhr Ortszeit ist Montagabend eine Maschine mit der Mannschaft des brasilianischen Erstligisten Chaoecoense rund 50 Kilometer vor der kolumbianischen Stadt Medellín abgestürzt.

An Bord befanden sich neun Besatzungsmitglieder und 72 Passagiere, von denen laut Informationen der kolumbianischen Polizei zunächst nur fünf überlebt haben.

Zu den Überlebenden gehört neben Abwehrspieler Alan Ruschel auch Torhüter Jakson Ragnar Follmann. Der Journalist Rafael Correa Gobbato und das Crew-Mitglied Ximena Suarez haben den Absturz ebenfalls überlebt. Keeper Marcos Danilo Padhila überstand zwar den Absturz, erlag laut "O Globo" aber im Krankenhaus seinen Verletzungen. Stunden nach den ersten Meldungen wurde zudem bekannt, dass auch Verteidiger Hélio Hermito Zampier Neto am Leben ist und in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

Auf der Passagierliste hatte auch der Ex-Hoffenheimer Matheus Biteco gestanden. Der 21-Jährige war vom Bundesligisten Anfang des Jahres für die Rückrunde ausgeliehen worden, kam aber zu keinem Einsatz.

Bei der verunglückten Maschine handele es sich um eine Avro RJ der bolivianischen Fluggesellschaft Lamia. "Wir wissen noch nicht, ob dem Flugzeug das Benzin ausgegangen ist, es einen technischen Defekt gab oder ob das schlechte Wetter die Ursache war", sagte Elkin Ospina, Bürgermeister von La Ceja, der französischen Nachrichtenagentur "AFP". Die Absturzstelle kann aufgrund des schlechten Wetters in dem Gebiet nur über Land erreicht werden. Das teilte der Flughafen von Medellín mit.

Final-Hinspiel der Copa Sudamericana abgesagt

Der brasilianische Klub Chapecoense war auf der Reise nach Medellín, um am Mittwoch das Final-Hinspiel in der Copa Sudamericana gegen Atlético Medellín zu bestreiten. Die Partie wurde vom südamerikanischen Verband CONMEBOL mittlerweile abgesagt. "Wir stehen mit den Behörden in Kontakt und warten auf offizielle Fortschritte", heißt es in einer Stellungnahme. Final-Gegner Atlético Nacional sprach umgehend nach dem Unglück via Twitter sein Beileid aus: "Wir bedauern zutiefst das Unglück und solidarisieren uns mit Chapecoense."

Der brasilianische Verband CBF zeigte sich indes tief bestürzt und erklärte: "Wir drücken unsere Solidarität aus und beten für die Passagiere und die Besatzung des Fluges." Brasiliens Präsident, Michel Temer, rief noch am Dienstag eine dreitägige Staatstrauer aus. Auch FIFA-Chef Gianni Infantino nahm Anteil: "Das ist ein sehr, sehr trauriger Tag für den Fußball. In dieser schweren Zeit sind unsere Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden."

Der Absturz ist nicht das erste schwere Flugzeug-Unglück, das einen Profi-Verein betrifft. Am 4. Mai 1949 zerschellte eine Maschine mit der Mannschaft von AC Torino mit an Bord am Turiner Hausberg Superga und beendete die glorreiche Ära von "Grande Torino". Am 6. Februar 1958 war ein Flugzeug mit Spielern von Manchester United in München beim dritten Startversuch von der Landebahn abgekommen und explodiert. Von den 44 an Bord befindlichen Personen, darunter auch Fans und Sportjournalisten, kamen 23 ums Leben.

Am 7. September 2011 verunglückte ein Charterflug mit nahezu der gesamten Mannschaft des russischen Eishockeyklubs Lokomotiv Yaroslavl. Darunter befand sich auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich.

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