21.10.2016 11:05 Uhr

Rapid: Fünf Dinge, die wir gelernt haben

Rapid ließ gegen Sassuolo Calcio einen sicher geglaubten Sieg liegen
Rapid ließ gegen Sassuolo Calcio einen sicher geglaubten Sieg liegen

Der SK Rapid bot gegen US Sassuolo Calcio am dritten Spieltag der UEFA Europa League sicherlich eine Leistung auf der man aufbauen kann. Letztlich schaute am Donnerstagabend aber doch nur ein 1:1-Unentschieden heraus. Hier sind fünf Dinge, die wir aus dem Spiel gelernt haben:

Tribut ans Tempo

In der ersten Hälfte überrannte Rapid den Gegner förmlich. Durch das aggressive Pressing wurden die Verteidigungslinie von Sassuolo permanent zu Fehlern gezwungen. "Das zweite, dritte oder vielleicht sogar vierte Tor wäre möglich gewesen", meinte Rapid-Trainer Mike Büskens.

Im zweiten Durchgang aber wirkten die Hütteldorfer ausgelaugt. "Wenn man das Tempo so hochgefahren hat, ist es gegen so eine Mannschaft schwer. Da mussten wir ihnen das Feld überlassen", so Büskens. Traustason und Murg waren ausgepumpt und mussten vom Feld. Joelinton und Schaub waren auch nicht mehr frisch. Grahovac und Jelić kamen ins Spiel, sind aber für so eine Form des Pressings ungeignet. Unter Büskens scheint es bisher nur selten so, als ob man den Gegner mit einer überragenden Physis zermürben könnte - so wie man es teils unter Zoran Barisic und vor allem Peter Pacult gewohnt war. 

Rechts ist das neue links

Vor genau einem Jahr war der linke Flügel das Prunkstück von Rapid. Mit Stefan Stangl und Florian Kainz hatten die Grün-Weißen ein regelrechtes Übergewicht auf dieser Seite. Nun läuft fast alles über rechts.

Louis Schaub präsentiert sich vor allem im Europacup stets in einer Überform, das Tor und eine enorm starke Performance im ersten Durchgang setzen ein Rufzeichen hinter dem Spitznamen "Euro Louis". Überraschender ist fast schon, dass sich Mario Pavelic stark verbessert zeigt. Der Außenverteidiger macht Druck von hinten und zeigt sich in der Defensive gefestigt – sieht man einmal vom Patzer gegen Altach ab.

Billige Gegentore

Sassuolo war im zweiten Durchgang zwar feldüberlegen, richtig gefährlich wurden die Italiener aber nur selten. Das Eigentor von Thomas Schrammel passte vollends ins Schema der Gegentreffer, die Rapid in letzter Zeit kassiert. Auch gegen Altach, den WAC und St. Pölten verhinderten kleine Unachtsamkeiten die drei Punkte.

"Es ist echt schade, dass wir uns nicht für unseren großen Aufwand belohnen können", meinte Büskens. "So etwas gehört zum Fußball, aber ich bin mir sicher, dass wir auch so den Ausgleich erzielt hätten", meinte sein Gegenüber Eusebio Di Francesco.

Da habts euer Schmieranski-Team

Mike Büskens ist ein Trainer, der nicht gerne wechselt. Oftmals verzichtet der Deutsche sogar darauf, den dritten Ersatzmann ins Spiel zu bringen. Oftmals wurde er dafür kritisiert. Gegen Sassuolo schien es, als ob er seinen Ruf als Tausch-Muffel abschütteln und dem Wunsch der Öffentlichkeit entgegen kommen wollte – und bereute diese Entscheidung prompt.

Christoph Schösswendter schleppte sich nach seiner Verletzung über das Feld und konnte nicht ausgewchselt werden, weil das Kontingent bereits erschöpft war. "Es ist bitter, es ist das fünfte oder sechste Mal, dass wir einen Innenverteidiger raus nehmen müssen. Heute hätten wir gut noch einen Wechsel brauchen können, definitiv. Großen Respekt aber vor Schössi. Der eine oder andere Zuschauer hat noch einen Wechsel gefordert, aber der hat dann Probleme mit den Grundrechenarten", meinte Büskens.

Noch ist alles offen

Wer hätte gedacht, dass der Athletic Club aus Bilbao nach der Hälfte der Spieltage auf dem letzten Platz steht? Die Tabelle verrät, dass sich die Teams auf Augenhöhe befinden. Schon nach dem vierten Spieltag kann aber alles wieder ganz anders sein.

Die Hütteldorfer haben einen Nachteil, weil sie schon zwei Heimspiele absolviert haben. Letztlich wird das Auswärtsspiel gegen Sassuolo am 3. November zum Tag der Wahrheit. Mit einem Sieg ist man vorne mit dabei, im Fall einer Niederlage ist ein Überwintern in der Europa League fast unmöglich.

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Johannes Sturm

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