20.10.2016 22:55 Uhr

Mainz darf nach Remis weiter träumen

Trotz eines leichten Dämpfers darf der FSV Mainz 05 weiter vom erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde eines Europacup-Wettbewerbs träumen. Der Bundesligist kam in der Europa League gegen den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht zwar nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, hat aber nach dem 3. Spieltag wie der RSC immerhin fünf Punkte auf dem Konto. Die Chancen für das ersehnte Überwintern auf internationalem Parkett stehen bei Halbzeit der Gruppenphase weiterhin gut.

Die Führung durch Yunus Mallı (10./Foulelfmeter) glich bei strömendem Regen der Pole Łukasz Teodorczyk (65.) noch aus. FSV-Trainer Martin Schmidt verpasste damit einen Prestigeerfolg im "Schweizer Duell" mit seinem Landsmann und Anderlecht-Coach René Weiler, der einst den 1. FC Nürnberg betreut hatte. Bereits gegen den AS Saint-Etienne, der ebenfalls fünf Punkte auf dem Konto hat, hatte Mainz eine Führung verspielt.

Vier Tage nach dem ersten Heimsieg seit über einem halben Jahr hatte Schmidt seine Startelf im Vergleich zum 2:1 gegen Darmstadt 98 auf drei Positionen geändert. Unter anderem rückte vor 21.317 Zuschauern Kapitän Niko Bungert in die Mannschaft.

Mallı treibt seine 05er an

Zunächst hatte der Innenverteidiger nicht viel zu tun, da Mainz von Beginn an ein hohes Tempo vorlegte und den Tabellenführer der belgischen Liga weit in der eigenen Hälfte einschnürte. Die Anfangsoffensive wurde dann auch belohnt. Nach einem Foul von Olivier Deschacht an dem schon in den vergangenen Wochen überragenden Flügelstürmer Pablo de Blasis verwandelte Mallı den fälligen Strafstoß.

Auch nach der Führung schraubten die Rheinhessen das Tempo vor den Augen von DFB-Sportdirektor Hansi Flick nicht zurück. Ihre Abwehr allerdings präsentierte sich nicht immer hellwach. Doch auf Keeper Jonas Lössl war Verlass: Der Däne rettete in der ersten Hälfte gleich zweimal überragend gegen den völlig freistehenden RSC-Angreifer Sofiane Hanni (19./30.).

Angetrieben von Mallı sorgte der Tabellensiebte der Bundesliga immer wieder über die rechte Seite für Gefahr. So auch in der 21. Minute, als der auffällige Karim Onisowo aus spitzem Winkel nur knapp verzog.

Randale vor dem Spiel

Auch nach dem Wechsel suchte das Schmidt-Team sein Heil in der Offensive. Der quirlige De Blasis verpasste die Vorentscheidung, als er nach Flanke von Jean-Philippe Gbamin (51.) an RSC-Schlussmann Davy Roef scheiterte. Doch Anderlecht blieb bei Kontern gefährlich und glich durch einen Kopfball von Teodorczyk aus.

Vor der Partie hatten Hooligans des belgischen Spitzenklubs in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt randaliert. Wie ein Polizeisprecher bestätigte, wurden knapp 60 Personen vorläufig in Gewahrsam genommen. Fünf Beamte wurden durch Böllerwürfe verletzt und erlitten ein Knalltrauma.

Wirtschaftlich rechnet sich die Zusatzbelastung für die Mainzer, denen bis Anfang November zwei weitere englische Wochen bevorstehen. Als Startprämie für jeden Teilnehmer hatte die UEFA 2,6 Millionen Euro ausgeschüttet. Für den Gruppensieg gibt es 600.000 Euro. Der Sprung in die Zwischenrunde garantiert weitere 500.000 Euro.

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