20.10.2016 13:51 Uhr

Der neue Özil: Mehr Tore, mehr Kohle?

Mesut Özil könnte zum Top-Verdiener avancieren
Mesut Özil könnte zum Top-Verdiener avancieren

Mesut Özil stieg aus seinem silbernen Sportwagen. Am Ende einer magischen Champions-League-Nacht hatte der deutsche Weltmeister den Spielball noch immer unter dem Arm. Er streichelte und küsste das Andenken an seinen ersten Hattrick zärtlich - bevor er schließlich die Haustür seines millionenschweren Anwesens mit einem beseelten Lächeln im Gesicht schloss.

"Gute Nacht, Gunners. Den hier habe ich heute Nacht mit nach Hause genommen", schrieb Özil bei Twitter und ließ seine Fans per Video an den Glücksmomenten teilhaben. Stunden zuvor hatte der Edeltechniker von Arsenal London beim 6:0 (2:0)-Kantersieg gegen den bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad eine echte Gala abgeliefert. Die angestrebte Verlängerung von Özils 2018 auslaufendem Vertrag wird für Teammanager Arsène Wenger immer teurer.

"Er hat den Geschmack am Toreschießen gefunden", sagte der 66 Jahre alte Franzose begeistert von der Vorstellung seines Regisseurs, den er trotz des Interesses anderer Branchen-Schwergewichte unbedingt an der Themse halten will. Doch schon vor Özils neuestem Beweis seiner Extraklasse hatte Wenger gewitzelt, er brauche dafür eine richtig gute Bank. Der Linksfuß soll eine deutliche Anhebung seines geschätzten Gehalts von rund 160.000 Euro pro Woche fordern.

Auf die Perspektive kommt es an

Aber der Regisseur der deutschen Nationalmannschaft will auch die Perspektive auf Titel erkennen. Und Arsenal, in der Premier League trotz starker Konkurrenz Zweiter, kommt immer mehr ins Rollen. Özil bereitete gegen die überforderten Bulgaren aus Razgrad zunächst das zweite Tor von Theo Walcott (42.) vor, nach der Halbzeitpause traf er selbst dreimal (56., 83. und 87.) - davon zweimal mit rechts. Alexis Sánchez hatte die Londoner früh in Führung gebracht (12.), zudem traf Alex Oxlade-Chamberlain (47.).

Die Schlagzeilen und Lobeshymnen nach dem Spiel gehörten dem laut Mirror "brillanten Özil", dem erst als drittem Deutschen nach Uwe Rösler und Mario Gomez ein Dreierpack in der Königsklasse glückte. "Sobald er den Ball im letzten Drittel des Spielfeldes hat, kann immer etwas passieren", sagte Nationalmannschafts-Kollege Shkodran Mustafi, der 90 Minuten lang die Razgrad-Offensive ausschaltete.

Özil knüpfte nahtlos an seine zuletzt starken Auftritte in der WM-Qualifikation und in der Liga an. Die neue Torgefahr, die er schon an seinem 28. Geburtstag am vergangenen Samstag (3:2 gegen Swansea City) mit einem Treffer bewies, ist für Wenger kein Zufall. "Er läuft jetzt mehr hinter die Abwehrreihe", sagte der langjährige Arsenal-Chef zufrieden: "Wir brauchen ihn als Vorbereiter und Torschützen."

Insgesamt stehen für Özil in der Königsklasse und in der Premier League schon sechs Saisontreffer zu Buche - in der gesamten Spielzeit 2015/16 waren es nur zwei mehr. Özil wird für Arsenal immer wertvoller - und teurer.

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